Am Dach des Einkaufszentrums Auwiesen entstehen Wohnungen
LINZ. Die GWG will am Dach des Einkaufszentrums Auwiesen 63 Wohnungen errichten. Es ist das erste Projekt in Linz dieser Art. Im Gestaltungsbeirat wurden die Weichen dafür gestellt, einige Detail-Änderungen wurden noch angeregt.

Wie die Stadt Linz mitteilt, plant die GWG als Bauherrin beim Projekt „Wohnen am Weidingerbach“ 63 Mietwohnungen auf dem Dach des Einkaufszentrums Auwiesen - in der Juni-Sitzung des Gestaltungsbeirates wurde das Projekt behandelt. Es sei ein richtungsweisendes Wohnbauvorhaben, erstmals entstehen damit auf einem Einkaufszentrums-Dach Wohnungen.
Infrastrukturreferent Vizebürgeremeister Markus Hein begrüßt das Projekt: „Diese Form des Bauens benötigt keine Grundstücke und hat ein großes Zukunftspotenzial. Das Wohnprojekt auf dem Nahversorgungszentrum Auwiesen punktet auch mit einer Straßenbahn- und Bushaltestelle vor der Haustüre und einem Geschäftsangebot, das vom Supermarkt bis zur Apotheke reicht. Die vorhandene Tiefgarage bietet freie Kapazitäten für die Mieter.“
Die GWG übernimmt als Bauherrin das Projekt der J. Brandstetter Bauträger Beteiligungen GmbH und wird voraussichtlich ab Ende 2020 bis Frühjahr 2022 in Auwiesen 63 Mietwohnungen errichten.
Detailänderungen angeregt
Der Beirat regte einige Detailänderungen des vom Steyrer Architekturbüro Redtenbacher geplanten Wohnbaus an. Grundsätzlich wird das Erscheinungsbild positiv bewertet, mit Verbesserungsmöglichkeiten. Unter anderem soll der „Kopf“ des Wohnbaus am Schnittpunkt der Laubengänge wegen seiner Signalwirkung ansprechender gestaltet werden. Die Fassade zur Auwiesenstraße darf gegenüber dem Sockel nicht vorspringen. Für die Aufstockung ist ein einheitlicher Farbton zu wählen. Die beiden Fluchtstiegen nahe dem Weidingerbach müssen im Bereich der Austockung eingehaust werden, um optisch als Teil des neuen Bauabschnittes zu erscheinen.
Vom Gestaltungsbeirat empfohlen wird auch eine abschließende Begutachtung in der Planungsvisite.
Ursprünglicher Plan geändert
Die Immobilienfirma Brandstetter ist Eigentümerin des 2007 grundlegend neu gestalteten Nahversorgungszentrums Auwiesen. Firmenchef Baumeister Johann Brandstetter wollte das vom Gestaltungsbeirat im Jahr 2017 erstmals begutachtete Projekt ursprünglich als privaten Wohnbau realisieren. Die städtische Wohnungsgesellschaft GWG zeigte Interesse an dem Bauvorhaben und regte eine Adaptierung gemäß den Richtlinien der Wohnbauförderung an. Zu den erforderlichen Änderungen zählten die Reduktion der Raumhöhen von 2,7 auf 2,5 Meter, eine hofseitige Erschließung über Laubengänge sowie an den Außenseiten angebrachte Loggien.
Die dreigeschoßige Aufstockung in Holzbauweise wird auf eine Trägerkonstruktion in Form eines an allen Seiten offenen Geschoßes aufgesetzt. Der Grundriss ähnelt einem Richtung Weidingerbach offenen „U“. Die 63 Zwei- und Dreiraumwohnungen sind laut den Plänen 52 bis 74 Quadratmeter groß.
Grüne Linz: „Genau die richtige Richtung“
Erfreut über das neue Projekt zeigen sich auch die Grünen Linz: „Durch solche Lösungen wird weiterer Bodenverbrauch hintangehalten. Wenn wir unseren Lebensraum auch für die nächsten Generationen gut lebbar erhalten wollen, müssen wir den Flächenfraß stoppen. Eine Wohnanlage nicht in die grüne Wiese zu bauen, sondern auf eine bereits versiegelte Fläche, wie hier über dem Supermarkt, geht genau in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass diesem Beispiel künftig viele weitere folgen werden“, so Helge Langer, Klubobmann der Grünen Linz.
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