Gefahr Afrikanische Schweinepest: Runder Tisch in Oberösterreich
OÖ. Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger hat aufgrund der aktuellen Situation der Afrikanischen Schweinepest (ASP) den dritten Runden Tisch einberufen, um - sollte die Seuche nach Oberösterreich kommen - vorbereitet zu sein.
Am 10. September 2020 ist der erste Fall der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland bestätigt worden. Aufgrund von Exportsperren durch China und die ohnehin geringen Schlachtkapazitäten aufgrund von Corona stauen sich in den starken Produktionsgebieten im Norden von Deutschland schlachtreife Schweine - das deutsche Fleisch setzt daher auch weitere europäische Märkte unter Druck.
„Aktuell arbeiten die Schlachthöfe in Österreich auf Volllast, wir haben einen ausgeglichenen Markt bei einem unterdurchschnittlichen Preis von 1,50 je Kilogramm Schlachtgewicht. Aktuell profitieren wir noch davon, dass wir auch in Österreich für China zugelassene Schlachthöfe aufweisen. Der Export hat infolge der Sperre für Deutschland zugenommen und wirkt dadurch als Ausgleich für den beginnenden Druck der deutschen Schlachthöfe. Das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg hat innerhalb weniger Wochen den gesamten europäischen Schweinemarkt durcheinander gewirbelt. Ein Fall in Österreich würde ebenfalls in kürzester Zeit dazu führen, dass unsere Exporteure nicht mehr nach Asien liefern dürfen“, erläutert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
„Sind gut vorbereitet“
„Die Afrikanische Schweinepest ist eine existenzielle Bedrohung für die starke oberösterreichische Schweineproduktion. Daher habe ich heute den dritten Runden Tisch einberufen, um alle verantwortlichen Akteure bereits im Vorfeld bestens abzustimmen. Nur dann wird es möglich sein, die Seuche auch wieder schnell unter Kontrolle zu bekommen, sollte sie nach Oberösterreich kommen. Nach dem heutigen Runden Tisch kann ich mit guten Gewissen sagen, dass wir gut vorbereitet sind“, so Hiegelsberger.
Beim Runden Tisch vertreten waren Akteure aus der Schweinebranche über die Veterinärbehörden und die Bezirkshauptmannschaften bis hin zjm Bundesheer.
Veterinärbehörden erarbeiten Handbuch
Zusätzlich zum ASP-Krisenplan des Bundes wurde für Oberösterreich ein Handbuch erstellt, das Maßnahmen im Verdachtsfall bei einem Betrieb, Maßnahmen nach Bestätigung und Maßnahmen in den Zonen rund um den Seuchenbetrieb (Schutzzone drei Kilometer, Überwachungszone zehn Kilometer) enthält. „Soweit als möglich, wurden alle Maßnahmen vorbereitet“, versichert Birgit Kaltenböck, die auch in der ASP-Task Force auf nationaler Ebene mitwirkt.
Nicht nur für das Hausschwein, auch für das Wildschwein wurden solche Abläufe festgelegt. Seit Dezember 2019 wird in ganz Österreich jedes verendet aufgefundene Wildschwein auf ASP untersucht.
Weitere Vorbereitungsmaßnahmen sind unter anderem das Angebot einer Seuchenschulung für Tierärzte, Infoveranstaltungen oder die Anschaffung eines neuen Seuchen-LKWs.
Hiegelsberger appelliert auch an alle schweinehaltenden Betriebe, sich schon jetzt mit Biosicherheits- und Untersuchungsmaßnahmen zu starten, um dann rasch also sogenannter „Statusbetrieb“ anerkannt werden zu können.
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