„Wir sehen die Potentiale, die in Linz liegengelassen werden“
Linz. Sechs Köpfe von den fünf größten Bürgerinitiativen der Landeshauptstadt haben sich zusammengetan und wollen im Herbst für die Neos Linz in den Gemeinderat einziehen.

Mit dabei in dem Team, das sich am Montag der Presse vorstellte: Erich Gusenbauer (Zukunft Klostergarten), Brita Piovesan (Tabakfabrik - wir reden mit), Renate Ortner und Christian Trübenbach (Linzer Grüngürtel schützen, jetzt!), Guido Klinger (Lebensqualität Sonnenstein-Gerstner-Ferihumerstraße) und Matthias Zangerl (Rettet den Andreas Hofer Park).
„Ehrliche“ Unterstützung von Lorenz Potocnik gab den Ausschlag
Die Begründung für den Schritt, eine politische Bewegung zu unterstützen: Vom Neos-Gemeinderat Lorenz Potocnik hätten sie sich gehört und unterstützt gefühlt. „Lorenz Potocnik war für uns der meist so schmerzlich fehlende ‚Missing Link‘ zwischen Politik und den Linzer Bürgern“, so Erich Gusenbauer. „Dabei habe ich erlebt, dass wir Dinge verändern können, dass sich unser Engagement lohnt. Mit dieser Erfahrung wage ich den Schritt in die Stadtpolitik. Was uns alle betrifft, müssen wir alle gemeinsam lösen. Ich bin mir sicher, dass wir in diesem Sinn Linz in den nächsten Jahren zum Besseren verändern können.“
Außerdem fordern die Beteiligten mehr Transparenz bei den Projekten der Stadtentwicklung. Das Antreten unter einer anderen Partei kam für die ‚Sechs Köpfe‘ nicht in Frage. Erich Gusenbauer: „Gerade vielen Bürgerinitiativen ist die Unabhängigkeit wichtig. Diese ist nur bei Neos Linz gewährleistet, weil es keine Mitgliedschaft oder Parteizugehörigkeit braucht. Aber auch der gesunde Hausverstand eint uns. Einen Klubzwang – etwa bei strittigen Fragen gegen die eigene Überzeugung abstimmen zu müssen – gibt es nicht.“
„Wir wollen das Drüberfahren beenden“
Das Ziel der sechs Personen? Brita Piovesan: „Wir lieben alle unsere Stadt. Wir sehen die Potenziale, die liegengelassen werden. Egal ob das die Donau, die engagierten, klugen Menschen oder die Zusammenarbeit in der Region ist. Als Linzer Bürger werden wir uns jedoch vor allem für Transparenz, direkte Demokratie und Mitsprache einsetzen. Und natürlich wollen wir das „Drüberfahren“ bei so wichtigen Zukunftsfragen wie dem Erhalt des Grüngürtels, einer zukunftsweisenden Mobilität, dem Hochhaus-Wildwuchs oder umstrittene Projekte beenden. Darüber hinaus bringt jeder von uns jahrelange Berufserfahrung und ausgeprägte Kompetenzen mit. Das reicht von Bildung über Gesundheit bis Kommunikation und Stadtplanung. Wenn es uns gelingt, in den Gemeinderat zu kommen, werden wir all das einbringen.“
Hofer-Park-Initiative geht in die Offensive
Die Präsentation der Pläne blieb nicht ohne erste Auswirkungen und Diskussionen: Stefan Eccher und Geraldine Schirl-Ennsthaler vom Verein „Rettet den Andreas Hofer Park“ ließ in einer Aussendung wissen: „Unser Verein ist absolut überparteilich und das wird auch künftig so bleiben. Wir haben zu keiner Pressekonferenz in nächster Zeit geladen – dies wurde irrtümlich in der Presse bekanntgegeben. Wenn einzelne Personen an dieser Pressekonferenz teilnehmen, so machen sie dies als Privatpersonen und in keiner offiziellen Funktion unseres Vereins.“
Hessenplatz-Initiative: „Man wird uns auf keiner Parteiliste finden“
Die Bürgerinitiative „Lebenswerter Hessenplatz und Umgebung“ ließ auch schon verlautbaren: „Alle Vertreter der Bürgerinitiative Lebenswerter Hessenplatz und Umgebung agieren überparteilich. Man wird uns daher auch im Linzer Wahlkampf auf keiner Parteiliste finden. Wir sind und bleiben eine Interessengemeinschaft ohne politische und konfessionelle Ausrichtung. Wir engagieren uns lediglich für unseren Stadtteil - nicht mehr und nicht weniger.“
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