Großprojekt fertiggestellt - Verschiebebahnhof vollständig elektrifiziert
LINZ. Der Verschiebebahnhof Stadthafen wurde ebenso wie seine Zulaufstrecken nun elektrifiziert. Dies ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch ein wichtiger Schritt für den Standort.
„Zehn Prozent der Emissionen bundesweit werden am Industriestandort Linz produziert“, so Bürgermeister Klaus Luger. Bis 2040 soll die Linzer Industrie jedoch klimaneutral werden. „Dazu braucht es Partner“, ist sich der Bürgermeister bewusst. Ein Projekt in Richtung umweltfreundlicherer Industrie ist die Elektrifizierung des Verschiebebahnhofs Stadthafen. Dadurch entfällt der Wechsel von Elektro- auf Dieseltriebfahrzeuge. „Es ist ein ganz wichtiges Projekt“, ist sich Luger einig mit ÖBB-Infrastruktur-Vorstand Johann Pluy, der betont: „Aufgrund seiner Lage ist der Verschiebebahnhof ein zentraler Warenumschlagplatz in Linz. Wir legen mit dem Umbau die Basis für eine weitere Verlagerung von der Straße auf die Schiene.“ Angesichts der Tatsache, dass der Verkehr für rund 30 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich zeichnet, wirke sich das durchaus positiv auf die Klimabilanz aus.
Massive Zeitersparnis
Doch nicht nur für das Klima ist der Umbau von Bedeutung, auch die Linzer Wirtschaft profitiert: „Es werden rund zwei Millionen Tonnen Güter transportiert mit circa 70 Zügen pro Woche“, so Linz AG-Generaldirektor Erich Haider – vom Voest-Blech über Tankcontainer bis zum Fruchtsaftkonzentrat. „Von Lebensmitteln, Möbeln oder Viskose aus Lenzing wird alles transportiert“, schildert Hafendirektor Harald Kronsteiner. Denn das Umspannen von Elektro- auf Dieselloks nahm auch extra Zeit in Anspruch. Neben der Elektrifizierung tragen auch ein Umbau und eine Neuverlegung der Gleise zu einem reduzierten Verschubaufwand bei. Durch die Errichtung einer sogenannten Gleisschleife, also eines zusätzlichen Gleises im Gleisdreieck an der Mühlkreisautobahn, entstand eine Direktfahrmöglichkeit zwischen Linz Hauptbahnhof und dem Verschiebebahnhof Stadthafen. Insgesamt kann so rund eine Stunde Verschiebezeit – von ursprünglich circa vier Stunden – eingespart werden. Im Bahnhof stehen nun zudem zehn Gleise zur Verfügung, drei davon wurden verlängert, um auch in Zukunft die steigende Nachfrage gut abwickeln zu können.
Über 40 Millionen Euro investiert
Insgesamt wurden 41,9 Millionen Euro in die Modernisierung investiert. Die EU förderte das Projekt von ÖBB und Linz AG mit 8,6 Millionen Euro.
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