Parkplatzdebatte: Linzer Volkspartei für Erhebung der Auslastung statt Bürgerbefragung
LINZ. Dass aufgrund der Baumoffensive der Stadt Linz auch Parkplätze weichen müssen, hat in der Stadtpolitik eine Debatte ausgelöst. Die FPÖ stellt im heutigen Gemeinderat einen Dringlichkeitsantrag: Innenstadtbewohner und Geschäftstreibende sollen zur Parkplatzsituation befragt werden. Der Linzer Verkehrsreferent Martin Hajart (ÖVP) sieht stattdessen ein Modell nach Erfurter Vorbild als zielführend an.
„Wir sind uns des Problems bewusst. Allerdings fand erst 2017 eine Bürgerbefragung in der Innenstadt statt – eine erneute Befragung wird kaum ein anderes Ergebnis liefern“, so Vizebürgermeister Martin Hajart in Reaktion auf den Dringlichkeitsantrag der FPÖ.
Das Problem sei ein grundsätzliches, man müsse mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und die Zahl der benötigten Parkplätze unter einen Hut bringen. Ein Modell aus Erfurt könnte dabei aus seiner Sicht weiterhelfen. Die Hauptstadt des deutschen Bundeslandes Thüringen sei mit 214.000 Einwohnern gut mit Linz vergleichbar.
Erfurt: Erhebung der Parkplatz-Auslastung
Die Stadt Erfurt hat erhoben, wie stark Parkplätze – insbesondere auch nachts, also durch Bewohner – ausgelastet sind. In Gebieten mit hoher Parkplatz-Auslastung müssen mehr Tiefgaragenplätze errichtet werden.
In der OÖ Bautechnik-Verordnung ist für Neubauten grundsätzlich ein Pkw-Stellplatz pro Wohnung vorgesehen. Ausnahmen sind möglich, etwa wenn eine gute Öffi-Anbindung vorhanden ist. In Linz werde von einer Stellplatz-Reduzierung sehr häufig Gebrauch gemacht, meint Hajart, und weiter: „Wenn die Bewohner jedoch ohne Tiefgaragenplatz ein Auto besitzen, erhöht dies den lokalen Parkplatzdruck auf der Straße weiter.“ Er erachtet daher eine Erhebung der Auslastung als sinnvoll.
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