Grüngürtel im Univiertel: Mehr als 250 Linzer tauschten sich bei Vernetzungstreffen aus
LINZ. Intensiver Austausch und große Empörung herrschte gestern Abend, am 16. April, beim Vernetzungstreffen der Grünen Linz zum Thema „Retten wir den Grüngürtel!“. Anlass dafür gab der Masterplan für das Linzer Univiertel, welcher im Frühsommer stehen soll. Dabei ist auch geplant im Grüngürtel zu bauen. Als nächsten Schritt wollen Bürger nun eine Unterschriftensammlung für den Erhalt des Areals starten.

Nachdem erste Details zum Masterplan für das Univiertel präsentiert wurden, gab es Kritik von den Grünen und der FPÖ zu den geplanten Umwidmungen von Grün- in Bauland. Laut Klimastadträtin Eva Schobesberger war die Rede von einer Fläche von bis zu 10 Hektar (100.000 Quadratmeter), die in Bauland umgewidmet werden sollen. Laut FP-Stadtrat Michael Raml werde „gemunkelt“, dass es vier bis fünf Hektar des Linzer Grüngürtels betrifft. Geplant ist, dass sich künftig hochschulaffine Unternehmen in räumlicher Nähe zur Johannes Kepler Universität ansiedeln können.
Um über die aktuellen Pläne und deren Folgen zu informieren, luden die Grünen Linz gemeinsam mit dem Katholischen Bildungswerk der Pfarre Urfahr sowie den Initiativen „mehr demokratie“, „Parents For Future“ und dem Naturschutzbund Oberösterreich zum Vernetzungstreffen in den Pfarrsaal der Pfarre Urfahr Heiliger Geist ein.
Grüngürtel kühlt und durchlüftet
Mehr als 250 Linzer nahmen an der Veranstaltung Teil. Der allgemeine Tenor: den Grüngürtel zu retten, damit der Stadtteil lebenswert bleibt.
„Dass immer mehr Menschen für den Schutz des Grüngürtels aufstehen und klar sagen, dass die geplante Umwidmung von 100.000 (!) Quadratmeter in neues Bauland so nicht passieren darf, ist ein ermutigendes Signal. Nur gemeinsam kann es gelingen, dass das Vorhaben, noch einmal überdacht wird“, betont die Linzer Klimastadträtin Eva Schobesberger, die auf die klimatologischen Folgen der großflächigen Umwidmung hinweist. Das Areal erfülle neben Naherholung auch die Funktion der Kühlung und Durchlüftung des gesamten Urfahraner Stadtteils. Verbaue man dies, verschlechtere sich die Lebensqualität der Menschen jetzt und in Zukunft.
„Sorgen und Ängste ernst nehmen“
Der Naturschutzbund OÖ erinnerte bei der Veranstaltung daran, „dass sich die Stadt Linz im Rahmen zahlreicher Beschlüsse zu einer nachhaltigen, ökologisch orientierten und klimagerechten Stadtentwicklung verpflichtet hat.“ Er fordert die Stadt Linz auf, ihre eigenen Verpflichtungen ernst zu nehmen und die Umwidmung zu stoppen. „Mehr als 250 Teilnehmer:innen haben eines klar und deutlich gezeigt: Die Politik muss aktiv werden und auf die Menschen zugehen. Die Sorgen und Ängste der Linzer:innen über die Zukunft des Grüngürtels müssen ernst genommen werden“, betont Ulrike Salzbacher von der Initiative „mehr demokratie“.
Im Anschluss der Veranstaltung konnten sich die Teilnehmer untereinander austauschen. Viele wollen zur Rettung des Grüngürtels beitragen, weshalb nun Unterschriften für den Erhalt des Areals gesammelt werden sollen.
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