Drei weitere Gerichtstermine zur Sperre des Brandstetterwegs am Pöstlingberg
LINZ. Die Causa rund um den versperrten Brandstetterweg am Linzer Pöstlingberg ist noch nicht geklärt. Mehr als zwei Jahre ist der Wanderweg nun bereits nicht mehr zugänglich. Im März gab es nach einer Klage der Stadt Linz den ersten Gerichtstermin, wo über das Wegerecht des Brandstetterwegs verhandelt wurde - also das Recht, einen Weg zu nutzen, der über ein fremdes Grundstück führt. Mitte Mai sind nun drei weitere Gerichtstermine angesetzt.
Vom Dießenleitenweg kommend führt ein Weg über das Brandstettergut den Pöstlingberg hinauf zur Samhaberstraße. Der Weg wurde jahrelang von vielen Linzern zum Wandern und Spazierengehen genutzt. Schon in Stadtplänen von vor 1958 ist dieser Weg eingezeichnet.
Nun ist der Brandstetterweg nicht mehr begehbar. Besonders problematisch sei eine Engstelle im oberen Bereich, die den einzigen Zugang zur Samhaberstraße darstellt, so die Stadt Linz. Denn der Grundstückbesitzer versperrte den Durchgang mit einer Kette und anschließend mit immer mehr Grünschnitt.
Linzplus-Gemeinderat Lorenz Potocnik machte damals auf diesen Missstand aufmerksam. „Private Einzelinteressen dürfen nicht höhergestellt werden. Dann hätten wir in kürzester Zeit keinen einzigen Wander- oder Spazierweg mehr in Linz, weil jeder dieser Wege in Teilen auch über nichtöffentliches Gut führt!“, so Potocnik im Jänner 2022.Mehr lesen: Zwei beliebte Wanderwege am Linzer Hausberg gesperrt
Keine Einigung erreicht
Trotz der Sperre des Grundstückbesitzers wurde der Weg weiterhin von Wanderern begangen, im Wissen, dass es sich schon lange Zeit um einen Wanderweg handelt - das vernahm die Stadt Linz von mehreren Zeugen. „Ich selbst bin diesen Weg auch im Rahmen eines Lokalaugenscheins gegangen. Zu diesem Zeitpunkt war der Weg bereits stark mit Ästen verstellt und aufgrund des fehlenden Grünschnitts von den Seiten her fast zugewachsen, mittlerweile gibt es sprichwörtlich kein Durchkommen mehr”, so Stadtrat Dietmar Prammer.Wanderer und Spaziergänger müssen nun durch den Wald auf landwirtschaftlich betriebene Grünflächen ausweichen, um weiter zu kommen.
Die Stadt Linz reichte im November 2023 Klage gegen den Besitzer ein, nachdem mehrere Versuche, eine Einigung zu erreichen, scheiterten. Die erste Verhandlung fand nun im März am Bezirksgericht Urfahr statt, für Mitte Mai sind drei weitere drei Gerichtstermine angesetzt.
Gegenseitig Rücksicht nehmen
„Bedeutende Wanderwege sollen für die Bevölkerung frei begehbar bleiben. Natürlich müssen auch die Wander*innen rücksichtsvoll mit dem fremden Grund umgehen. Nichts aber rechtfertigt eine Blockade eines Weges wie in diesem Fall”, so Prammer.
In den Verhandlungen geht es nun um das Wegerecht des Brandstetterwegs, ob Wanderer und Spaziergänger diesen als Verbindungsweg zur Samhaberstraße nutzen dürfen, oder nicht.
Die Stadt Linz suchte im Rahmen der Vorbereitung zur Verhandlung nach Beweisen und Zeugen und sei dabei auch fündig geworden. Mit einem Ergebnis zur Zukunft des Brandstetterwegs sei aber erst nach den drei Gerichtsterminen zu rechnen.
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