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Was sich 2024 für Öffi-, Rad- und Autofahrer in Linz getan hat

Marlis Schlatte, 30.12.2024 15:31

LINZ. Den Mobilitätsmix zu verbessern und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung umzusetzen, das setzt sich das Linzer Mobilitätsressort auch für das Jahr 2025 als Ziel. Ein Blick zurück zeigt, was 2024 in diesem Bereich umgesetzt wurde und welche Projekte in den Startlöchern stehen.

Das Radweg-Provisorium auf der Nibelungenbrücke soll im Frühjahr umgesetzt werden. (Foto: Volker Weihbold)
Das Radweg-Provisorium auf der Nibelungenbrücke soll im Frühjahr umgesetzt werden. (Foto: Volker Weihbold)

Im Linzer Verkehrsaufkommen nehmen die öffentlichen Verkehrsmittel aktuell 20,5 Prozent ein - das zeigt die letzte Verkehrserhebung. Beim Radverkehr konnte mit 11 Prozent ein Anstieg verzeichnet werden, im Vergleich zu anderen Städten gibt es jedoch noch Aufholbedarf, zieht Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) Bilanz. Mehr gefördert werden soll künftig auch das Zu-Fuß-Gehen, wofür der „Masterplan Gehen“ entwickelt werden soll.

Straßenbau

Ein großes Mobilitäts-Projekt, das am 6. September 2024 fertiggestellt wurde, ist der von der Stadt Linz mitfinanzierte Autobahn-Halbanschluss Dornach/Auhof. Damit soll das Uni-Viertel vom Durchzugsverkehr entlastet werden. Über die Notwendigkeit und den Nutzen des Halbanschlusses wurde immer wieder diskutiert, nicht zuletzt als die Umwidmung des geplanten Standorts für die Digitaluni IT:U nahe der JKU gestoppt wurde.

Am 15. November wurde die Donautalbrücke in Betrieb genommen, welche Teil des A26-Westrings sein wird. Damit soll der innerstädtische Verkehr entlastet werden, etwa in der Rudolfstraße und auf der Nibelungenbrücke. In diesem Zuge wurde kurz zuvor auch der Durchzugsverkehr am Hauptplatz gestoppt.

Insgesamt 60 Projekte zum Ausbau oder zur Erneuerung von Stadtstraßen und Radwegen wurden realisiert und mit rund neun Millionen Euro finanziert. Etwa wurden in der Wiener Straße, an der Salzburger Straße, an der Unionstraße/West-brücke, in der Lederergasse, an der Dauphinestraße, an der Ing.-Stern-Straße, am Koglerweg, an der Heliosallee und an der Industriezeile neue Rad- und Gehwegverbindungen errichtet und bestehende Radwege adaptiert.

Verkehrskonzepte Ost und Süd

Im Linzer Osten wird derzeit kräftig gebaut, eine Verkehrszunahme geht damit natürlich einher. Für dieses Gebiet wurde ein Verkehrskonzept gemeinsam mit Bürgern entwickelt und im November vorgelegt. Dieses sieht vor, den öffentlichen Verkehr auszubauen und ein lückenloses Radwegenetz zu schaffen. Die Maßnahmen sollen in den kommenden Monaten ausgearbeitet und finalisiert werden. Im Frühjahr 2025 soll das Verkehrskonzept Linz Ost im Linzer Gemeinderat beschlossen werden, zuvor werden die Bewohner*innen des Stadtteils nochmals postalisch über die Ergebnisse informiert.

Mehr lesen: Verkehrszunahme durch rege Bautätigkeit im Linzer Osten: Konzept vorgelegt

Bereits schrittweise umgesetzt wird das Verkehrskonzept Linz Süd - 2025 soll die Kreuzung Ressel- und Hartheimerstraße umgestaltet werden, um die Verkehrssicherheit für die dortige Schule zu erhöhen. Das vor zwei Jahren ausgearbeitete Verkehrskonzept für den Stadtteil Neue Heimat wird ebenfalls nach und nach umgesetzt. Im Dezember wurde beschlossen, ein Verkehrskonzept für das Gebiet Urfahr West in Auftrag zu geben.

Mehr lesen: Entwicklungen in Urfahr: Verkehrskonzept für westlichen Stadtteil

Für die geplanten Buslinien 13 und 14 gibt es nach wie vor keinen Zeitplan und keinen Finanzierungsbeschluss.

Ausblick

Im kommenden Jahr will sich Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) verstärkt auf „Frauen-Sicherheit“ konzentrieren. Etwa soll Parkplätze und Parks beleuchtet und damit weiter gegen Angsträume vorgegangen werden, dazu gehören: Pulvermühlpark (Urfahr), Vogelfängerplatz (Froschberg), Lonstorferplatz (Franckviertel), Adalbert-Stifter-Platz (Zentrum), Müller-Guttenbrunn-Park (Scharlinz) und die Pferdeeisenbahnpromenade (Urfahr).

Mit Bewohnerparkzonen sollen Parkflächen am Froschberg und in der Lüfteneggerstraße für Anwohner mit einem gültigen Parkausweis reserviert werden. Geprüft werden sollen außerdem zusätzliche Parkplätze sollen im Kaplanhofviertel und Ausgleichsmaßnahmen für weggefallene Parkplätze im Zuge von Baumpflanzungen in der Lustenauerstraße.

Von der Stadt Linz wurde auch ein Konzept für ein digitales Parkleitsystem für Garagen in der Innenstadt in Auftrag gegeben. Durch Echtzeitinformationen sollen Autofahrer dadurch schneller einen freien Parkplatz finden, was Zeit spart und den Stress bei der Parkplatzsuche verringert. Die Ausschreibung des Parkleitsystems soll ab dem Frühjahr 2025 erfolgen.

Mehr lesen: Weniger Parksuchverkehr: Linz bekommt ein digitales Parkleitsystem

Generell ein Planungsschwerpunkt im Mobilitätsressort für 2025 soll die Reduzierung des Parkdrucks werden. Unter anderem soll bei der Neugestaltung von öffentlichen Flächen geprüft werden, welche Alternativen es für die Auslastung der Parkplätze gibt. Bei Neubauten sollen in stark frequentierten Gebieten verpflichtend Tiefgaragen bzw. Sammelgaragen für Bewohner errichtet werden. Park&Ride-Angebote sollen ebenfalls ausgebaut werden.

Weitere Projekte

2025 soll auch der Radweg Lederergasse, welcher derzeit zwischen Kaisergasse und Honauerstraße verläuft, bis in die Petzoldstraße im Linzer Osten verlängert werden. Große Erleichterung für Pendler soll auch die Sanierung der Pachmayrstraße in Urfahr bringen, welche mit 1,34 Millionen Euro finanziert wird.

Mehr lesen: Fix: Desolate Pachmayrstraße zwischen Linz und Lichtenberg wird 2025 saniert

Die Errichtung des Radweg-Provisoriums auf der Nibelungenbrücke soll im Frühjahr 2025 beginnen. Ursprünglich wurde die Umsetzung bereits für den Herbst 2024 geplant, für die Aufschiebung dieses Projekt gab es große Kritik.

Mehr lesen: Radweg-Provisorium auf der Nibelungenbrücke erst ab April 2025

In Abstimmung mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich werden in Linz die taktilen Leistsysteme auf den Stadtstraßen weiter ausgebaut. Diese erleichtern vor allem bei Straßenübergängen, an Plätzen sowie bei Straßenbahn- und Bus-Haltestellen die Orientierung für sehbeeinträchtigte Menschen.


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