Großprojekt startet: So werden Promenadenhof, Redoutensäle und Schauspielhaus saniert und umgestaltet
LINZ. In diesen Tagen beginnen die Bauarbeiten zur Sanierung des Promenadengevierts mit Redoutensälen, Promenadenhof und dem Linzer Schauspielhaus an der Promenade. Den Anfang machen Abbrucharbeiten im Bereich des Gastgartens und das Ausheben der Baugrube dort. Die Gesamtfertigstellung ist für Herbst 2027 geplant. Das Gebäude befindet sich im Besitz des Landes OÖ. Rund 57 Millionen Euro werden investiert.

Das Bauvorhaben umfasst die Neugestaltung der Redoutensäle und des Promenadenhofs. Zudem werden die Backstage-Bereiche des Schauspielhauses saniert.
Im Stockwerk der Redoutensäle wird der historische Raum in Zusammenarbeit mit Bundesdenkmalamt restauriert, während im Innenhof zwei neue Veranstaltungsräume und eine neue Terrasse entstehen. Außerdem werden im gesamten Geviert alle haustechnischen und elektrotechnischen Anlagen erneuert.
Neue Studiobühne, Theater-Innenhof wird neu gestaltet
Im Theaterbereich, wo die beiden Zuschauerräume des Schauspielhauses und der Kammerspiele bereits 2009 und 2017 saniert wurden, erfolgt nun eine Erneuerung der Studiobühne, die an den Standort der alten Tischlerei-Werkstätten wandert.
Damit einher geht eine Neugestaltung des Theater-Innenhofs zur Lessingstraße sowie eine barrierefreie Erschließung aller Etagen der Kammerspiele.
Backstage wird am Schauspielhaus die Beleuchtung aller Bühnen erneuert und auf energiesparendes LED umgestellt, zudem wird durch einen zentralen Lastenaufzug die logistisch barrierefreie Erreichbarkeit aller Probenbühnen gewährleistet. Das Landestheater wird sich im Zuge dieses Umbaus aus den Räumlichkeiten über der Landesgarage und über dem Redoutensaal zurückziehen, teilweise werden Funktionen ins Musiktheater übersiedelt.
Spielbetrieb des Schauspielhauses läuft weiter
Der Spielbetrieb in den Kammerspielen und im Schauspielhaus läuft weitgehend ungestört weiter – allein die spielfreie Zeit im Sommer 2025 und 2026 wird verlängert: So endet der Spielbetrieb 2025 an der Promenade mit 31. Mai und wird ab 8. Oktober 2025 wiederaufgenommen. Während dieser Zeit wird das Schauspiel-Ensemble verschiedene andere Spielstätten der Stadt und im Land bespielen.
Von Oktober 2025 bis Mai 2026 hat das Landestheater trotz der Bautätigkeiten im Backstage-Bereich ungestörten Spiel- und Probebetrieb. Auch im Sommer 2026 erfolgen dann von Juni bis September nochmals Arbeiten im Theaterbereich.
Nachhaltigkeit zieht ein
Generell zielt das Projekt auch auf Nachhaltigkeit ab, soweit dies im denkmalgeschützten Altbau möglich und umsetzbar ist. Geplant wird moderne Heizungs-Technologie auf Basis von Wärmepumpen. Probentrakt und alle Dächer werden neu isoliert, die Steuerung der Heizung wird digitalisiert, zudem ist eine PV-Anlage in Vorbereitung.
Zeitplan der Baumaßnahmen
Die ersten Baumaßnahmen erfolgen nun im Bereich des Gastgartens des Promenadenhofs. Ab April beginnt die Baugrubenumschließung. Parallel zum Baugrubenaushub finden archäologische Untersuchungen statt. Im Juli 2025 starten die Umbauarbeiten in der Substanz. 2026 folgen die Innenausbauarbeiten und der Einbau der Technik, im Herbst 2027 ist die Gesamtfertigstellung und Wiedereröffnung der Redoutensäle und der Gastronomie geplant.
„Besonderes Anliegen, Gebäudebestand des Landes zu erhalten“
„Seit seiner Eröffnung anno 1803 hat das Traditionshaus an der Linzer Promenade viel erlebt. Viele durften hier persönliche Glücksmomente erleben, sei es im Rahmen von Theatervorstellungen, aber auch bei festlichen Anlässen im großen Redoutensaal oder bei einem schönen Abendessen im Promenadenhof. Es ist unsere besondere Verantwortung, den Gebäudebestand des Landes, vor allem aber auch diesen Mittelpunkt für viele zu erhalten und zu modernisieren“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).
Thomas Königstorfer, Geschäftsführer der OÖ Theater und Orchester GmbH: „In den zwei Jahren der Vorbereitung und Planung haben die Projektleitung der Abteilung GBM, die Planer und die Nutzervertreter des Theaters zahlreiche Zugänge finden können, das Promenadengeviert in seiner architektonischen Ausstrahlung zu stärken. Im Theater konnten die Nutzervertreter eine ganze Reihe von Arbeitsabläufen definieren, die durch die Sanierung effizienter gestaltet sein werden. Vor allem aber freuen wir uns auf Barrierefreiheit in den Kammerspielen, einen neugestalteten Innenhof zur Lessingstraße und eine neue Studiobühne.“
Der Kostenrahmen beträgt laut Finanzierungsbeschluss des OÖ Landtags 57,9 Millionen Euro (aktualisierte Preisbasis Jänner 2025 / Schwankungsbreite zehn Prozent), laut aktuellem Projektstand werde der Rahmen eingehalten, teilt das Land OÖ mit.
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