LINZ. Die oberösterreichische Raumordnung sei ihm ein „Herzensanliegen“, kündigte der zuständige Landesrat Markus Achleitner am Montag weitere Maßnahmen an. Diese sollen den Bodenschutz weiter vorantreiben, geplant ist eine neue – die mittlerweile dritte – Grünzone in der Region Wels-Grieskirchen.

Nach der regionalen Grünzone Lind-Umland und der regionalen Grünzone Eferding kommt nun die Grünzone Wels-Grieskirchen. Die geplante neue Grünzone umfasst 38 Gemeinden und wird damit die größte bisher geschaffene Grünzone: Rund 33.000 Hektar sollen dabei als regionale Grünzone ausgewiesen und damit vor einer künftigen Umwidmung in Bauland geschützt werden. Das entspricht rund der Hälfte des Planungsgebiets. Aktuell wurde die entsprechende Verordnung auf den Weg gebracht.
„Wir haben uns mit unserem Oö. Raumordnungsgesetz und unserer Oö. Raumordnungsstrategie ein klares Ziel gesetzt: Wir gehen mit unseren Bodenressourcen möglichst sparsam um, wollen aber trotzdem eine positive Weiterentwicklung unseres Landes ermöglichen – Familien sollen Wohnraum schaffen und Betriebe sich ansiedeln oder erweitern können, um so auch neue Arbeitsplätze zu schaffen“, betont Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner.
Deutlicher Rückgang der Neuland-Widmungen
Im Vergleich zu 2021 wurden in Oberösterreich im Vorjahr rund 60 Prozent weniger neue Flächen als Bauland gewidmet. Im Jänner 2025 waren in Oberösterreich insgesamt 62.727 Hektar als Bauland gewidmet: Dazu gehen Oberösterreichs Bauland-Reserven zurück. Zu Jahresbeginn waren in Oberösterreich 200 Hektar weniger Bauland-Reserven als im Jänner 2024 vorhanden. Oberösterreich hat damit im Bundesländervergleich mit 19 Prozent den viertniedrigsten Anteil an Bauland-Reserven.
Kritik und erneute Forderung nach Leerstandsabgabe
Der Ruf nach weiteren Maßnahmen kommt von der SPÖ. „Nach der Achleitner-Raumordnungspolitik der vergangenen Jahre – Stichwort Ohlsdorf – wäre ein verantwortungsvoller Umgang mit Boden umso relevanter. Doch leider verzichtet Achleitner weiterhin auf ein wesentliches Instrument, um Boden zu schützen und leistbaren Wohnraum zu garantieren: Nämlich die Einführung einer Leerstandsabgabe!“, kritisiert SPÖ-Raumordnungssprecherin Heidi Strauss.
Auch die NEOS kritisieren Achleitner: „Würde Landesrat Achleitner den Boden unseres Bundeslandes genauso schützen wie er Oberösterreich vor den Windkraftanlagen schützt, dann müssten wir uns keine Sorge um das verantwortungsvolle Haushalten mit der wertvollen Ressource Boden machen. Das skandalöse Betriebsbaugebiet in Ohlsdorf und die rechtlich fragliche Umwidmung eines Naturjuwels in Hinterstoder, zugunsten eines Campingressorts sind nur zwei Beispiele dafür“, so Felix Eypelauer, NEOS-Landessprecher.
In die gleiche Kerbe schlagen die Grünen. „In Hinterstoder soll ein Luxuscamping-Projekt durchgedrückt werden, das nicht nur rechtlich, sondern auch ökologisch große Fragen aufwirft. In Ohlsdorf mussten 20 Hektar Wald einem Logistikzentrum weichen – profitiert hat davon ein ÖVP-Großspender und Schottermillionär. Die Rodung wurde mit dem Versprechen von 600 Arbeitsplätzen genehmigt. Davon ist man aktuell Galaxien entfernt. Und dann will man uns erzählen, dass man mit Boden sorgsam umgeht?“, so Landessprecher Stefan Kaineder.
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