Nibelungenbrücke: Rückbau des Radstreifens startet
LINZ. Am Donnerstag, 24. April, startet der Rückbau des Radstreifens auf der Nibelungenbrücke – Brückenseite Neues Rathaus (flussoberseitig). Ein Fünf-Parteien-Dringlichkeitsantrag, die Testphase der neuen Radwege bis Ende 2026 beizubehalten, wurde vom Präsidium der Stadt Linz für unzulässig erklärt.
Das Behördenverfahren ist abgeschlossen und die neue Verordnung zur Verkehrsführung liegt vor. Durch den Rückbau soll die ursprüngliche Verkehrssituation auf der Brückenseite Neues Rathaus wiederhergestellt werden. Flussabwärts – also auf der Brückenseite von Lentos und AEC – bleibt das Pilotprojekt für den Zweirichtungsradverkehr aufrecht. Die Arbeiten erfolgen gestaffelt und unter laufender Verkehrsführung, so Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) und Verkehrs-Stadtrat, Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) am Donnerstag.
Ursprünglicher Zustand bis spätestens Montag
Donnerstag, 24. April
- Anpassung der Ampelschaltung und Umbauarbeiten an der Lichtsignalanlage
- Einrichtung von Absperrungen zur Sicherung des Rückbaus der Leitwände
- Ab etwa 19 Uhr: Demontage der Geländeraufsätze (ohne Einschränkung der Fahrstreifen)
- Ab etwa 21 Uhr: Demontage der Leitwände (Reduktion auf einen Fahrstreifen stadteinwärts), Rückbau der provisorischen Asphaltrampe im Bereich Fiedlerstraße, Beginn der Ummarkierungsarbeiten und Montage der neuen Verkehrszeichen.
Abgeschlossen werden sollen die Ummarkierungsarbeiten und die Anbringung der neuen Beschilderung am Freitag. Bis spätestens Montag soll der ursprüngliche Zustand der flussoberseitigen Verkehrsführung auf der Nibelungenbrücke wiederhergestellt sein, heißt es.
„Suchen bessere Lösung“
Landesrat Steinkellner: „Wenn Maßnahmen den öffentlichen Verkehr, Einsatzfahrzeuge, Pendler ausbremsen, ist das keine Lösung – das ist ein Problem. Unser Ziel ist ein Mobilitätssystem, das für alle funktioniert. Deshalb investieren wir in Lösungen, die leistungsfähig, alltagstauglich und zukunftssicher sind. Diesbezüglich gab es schon einen ersten Termin mit dem Bundesdenkmalamt.“
„Die Verbesserungen für Radfahrende flussabwärts – also auf Seiten von AEC und Lentos – bleiben im Rahmen des Pilotprojekts aufrecht. Flussaufwärts suchen wir gemeinsam nach einer besseren Lösung, die sowohl für Öffi-, Rad- und Autofahrer sowie für die Fußgänger sicher und attraktiv ist“, ergänzt Vizebürgermeister Hajart.
Grüne: Bürgermeister muss Stopptaste drücken
Protest kommt erneut von den Linzer Grünen, sie appellieren am Donnerstag in einer Aussendung an Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ), die „Stopptaste“ zu drücken, den Abbau zu verhindern.
Ein zuvor von Grünen, NEOS, MFG, KPÖ und Ahoi eingebrachter Dringlichkeitsantrag, die Testphase der neuen Radwege bis Ende 2026 beizubehalten, wurde laut Grünen vom Präsidium der Stadt Linz für unzulässig erklärt. Die Begründung: Vizebürgermeister Hajart übe hier im übertragenen Wirkungsbereich die Zuständigkeit des Bürgermeisters aus und könne daher in diesem Fall nicht vom Gemeinderat beauftragt werden.
Deshalb hat sich der Grüne Klubobmann Helge Langer am Donnerstag auch direkt mit einem Schreiben an Prammer gewendet. „Der Bürgermeister hat die rechtliche Möglichkeit, für die Aufrechterhaltung der neuen Radwege zu sorgen. Daher habe ich ihn ersucht, von seinem Recht dazu Gebrauch zu machen. Nachdem der Bürgermeister ja erklärt hat, die Causa zur ‚Chefsache‘ zu erklären, liegt es an ihm, eine Entscheidung im Sinne des Radverkehrs zu treffen.“
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Prammer sieht in Fortführung in jetziger Form „keinen Sinn“
Bürgermeister Prammer sieht in der Weiterführung des Provisoriums in der derzeitigen „fehlerhaften Form“ aber keinen Sinn. „Ich unterstütze nach wie vor das Projekt. Wir werden von unserem Ziel, den Radverkehr in Linz auszubauen, nicht abweichen“, so Prammer. „Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die Weiterführung dieses Provisoriums in der derzeitigen fehlerhaften Form keinen Sinn macht.“
Auch wenn er zuletzt angekündigt hatte, das Thema zur Chefsache zu machen: „Ich erwarte mir von Vizebürgermeister Martin Hajart und Landesrat Günther Steinkellner eine sorgfältige Analyse der Versäumnisse. Im nächsten Schritt müssen Stadt und Land gemeinsam die Vorbereitungen für eine professionelle Variante treffen. Ziel ist die schnellstmögliche Adaptierung des neuen Radweges, die ordentlich vorbereitet, professionell aufgesetzt und auf Basis von Daten und Fakten umgesetzt wird.“
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