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Verfassungsschutz verhindert Anschlag auf Wiener Pride

Tips Logo Leserartikel Johanna Pauls, 18.06.2023 20:30

Die Wiener Regenbogenparade soll Ziel eines geplanten Anschlags gewesen sein. Nach mehreren Hausdurchsuchungen kam es zu drei Verhaftungen.

Foto: stock.adobe.com/ink drop
Foto: stock.adobe.com/ink drop

Im Zuge der 27. Regenbogenparade gingen am Wochenende in Wien rund 300.000 Menschen auf die Straße, um für die Rechte der LGBTQIA+ Gemeinschaft zu protestieren. Nach Angaben des Innenministeriums habe der Verfassungsschutz den geplanten Anschlag auf die jährlich stattfindende Parade rechtzeitig verhindern können. 

Hausdurchsuchungen in Niederösterreich und Wien

Auf die Anschlagspläne seien die Behörden im Zuge von Terror-Ermittlungen aufmerksam geworden. Dabei rückten drei Tatverdächtige im Alter von 14 bis 20 Jahren in den Fokus der Ermittler. Die Verdächtigen sollen einen Anschlag auf die diesjährige Pride geplant haben und mit dem „Islamischen Staat“ sympathisieren. Bei anschließenden Hausdurchsuchungen in Wien und St. Pölten wurden sowohl Waffen wie eine Axt, Schlagringe, Stichwaffen und Gasdruckwaffen, als auch Datenträger beschlagnahmt. Letztere werden derzeit noch ausgewertet. Die drei Verdächtigen befinden sich mittlerweile im Gefängnis, die Ermittlungen seien jedoch noch nicht abgeschlossen. 

Keine Gefahr für die Teilnehmenden

Durch das rechtzeitige Eingreifen soll für die Teilnehmenden der Pride zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden haben. Das Organisations-Team seien erst am Tag nach der Regenbogenparade über die Ermittlungen informiert worden, um mögliche Panikreaktionen bei der Demonstration zu vermeiden. Pride-Veranstalterin Katharina Kacerovsky-Strobl erklärte auf Anfrage der Austria Presse Agentur (APA), in Zukunft noch enger mit der Stadt Wien zusammenarbeiten zu wollen, um sich noch besser gegen mögliche Bedrohungen aufstellen zu können. 

LGBTQIA+ als Feindbild von Extremisten

Die LBTQIA+ Gemeinschaft gilt für viele extremistische Gruppen nach wie vor als Feindbild. In den letzten Jahren waren bereits mehrfach von rechtsextremen oder islamistischen Gruppen geplante Anschläge auf Pride-Veranstaltungen verhindert worden. 2022 nahm das FBI in Idaho 31 Männer einer rechtsradikalen Gruppe fest, die einen Terroranschlag auf die dortige Pride geplant hatten. Ebenfalls letztes Jahr kam es bei einem Pride-Event in Oslo zu einem Anschlag, bei dem zwei Menschen getötet. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in Amsterdam und Johannesburg.


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