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Cold Case nach 73 Jahren geklärt: Entführter Junge wurde lebend gefunden

Tips Logo Verena Beneder, LL.B., 22.09.2024 09:47

KALIFORNIEN. Ein jahrzehntealter Vermisstenfall wurde gelöst: Durch einen zufälligen DNA-Test wurde Luis Armando Albino nach mehr als 70 Jahren wieder mit seiner Familie vereint.

Symbolbild: Queenmoonlite Studio/stock.adobe.com
Symbolbild: Queenmoonlite Studio/stock.adobe.com

Luis Armando Albino war erst sechs Jahre alt, als er 1951 in einem Park in West Oakland entführt wurde. Er spielte mit seinem Bruder, als eine Frau ihn mit Süßigkeiten weglockte. Sie entführte ihn an die Ostküste und zog den Jungen dort gemeinsam mit ihrem Mann auf. Seine Familie war erst kurz zuvor aus Puerto Rico nach Kalifornien gezogen.

Mutter hat Hoffnung nie aufgegeben

Albinos Mutter verlor nie die Hoffnung, ihren Sohn wiederzufinden. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2005 trug sie stets einen Zeitungsausschnitt über die Entführung bei sich. 2020 machte seine Nichte, Alida Alequin, einen DNA-Test – ursprünglich nur aus Spaß. Der Test ergab eine 22-prozentige Übereinstimmung mit einem unbekannten Mann, doch zunächst dachte sie, es handele sich um einen entfernten Verwandten.

Onkel durch Zufall gefunden

Erst Anfang 2024, als Alida mit ihren Töchtern über die Familiengeschichte sprach, kam ihr der Gedanke, dass dieser Mann Luis, der entführte Bruder ihrer Mutter, sein könnte. Diese Eingebung brachte sie dazu, intensiver zu recherchieren. Fotos und Hinweise, die sie im Internet fand, machten sie schließlich sicher, dass sie ihren Onkel gefunden hatte.

Die Suche nach Luis

Mit Hilfe der Polizei, des FBI und des Justizministeriums konnte Luis Albino schließlich an der Ostküste gefunden werden. Eine DNA-Probe bestätigte seine Identität. Albino, heute pensionierter Feuerwehrmann und Vietnam-Veteran, hatte keine Ahnung, dass seine Familie ihn noch suchte.

Emotionales Wiedersehen

Im Juni 2024 kam es zum lang ersehnten Wiedersehen in Kalifornien. Alida berichtete von langen Umarmungen und vielen Tränen. Besonders emotional war das Treffen mit seinem Bruder Roger, der am Tag der Entführung bei ihm gewesen war. Luis Albino möchte Details zu seiner Geschichte privat halten und verzichtet auf Medienauftritte.