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Österreich trauert: Der Visionär Hannes Androsch ist im Alter von 86 Jahren verstorben

Tips Logo Thomas Leitner, 11.12.2024 17:46

ÖSTERREICH. Der ehemalige österreichische Finanzminister und Industrielle Hannes Androsch ist am Mittwoch im Alter von 86 Jahren überraschend verstorben. Die Androsch Privatstiftung bestätigte seinen Tod und sprach den Angehörigen ihr Beileid aus.

Hannes Androsch (Foto:  Starpix/picturedesk.com)
Hannes Androsch (Foto: Starpix/picturedesk.com)

Der ehemalige österreichische Finanzminister und Industrielle Hannes Androsch ist am Mittwoch im Alter von 86 Jahren überraschend verstorben. Die Androsch Privatstiftung bestätigte seinen Tod und sprach den Angehörigen ihr Beileid aus.

Androsch, geboren am 18. April 1938 in Wien, begann seine politische Laufbahn früh und wurde 1967 als jüngster Abgeordneter in den Nationalrat gewählt. Bereits 1970 berief ihn Bundeskanzler Bruno Kreisky zum Finanzminister, 1976 übernahm er zusätzlich das Amt des Vizekanzlers.

In dieser Zeit galt er als enger Vertrauter Kreiskys und wurde oft als dessen „Kronprinz“ bezeichnet. Seine politische Karriere endete 1981 nach Differenzen mit Kreisky. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik wechselte Androsch in die Wirtschaft und wurde Generaldirektor der staatlichen Creditanstalt.

Später gründete er die AIC-Androsch International Consulting und beteiligte sich an mehreren Unternehmen, darunter die Salinen Austria AG und die Austria Technologie & Systemtechnik AG.

Sein Engagement in der Wirtschaft brachte ihm Anerkennung als erfolgreicher Industrieller. Neben seinen unternehmerischen Tätigkeiten engagierte sich Androsch in Wissenschaft und Bildung. 2004 gründete er die „Stiftung Hannes Androsch bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften“, die sich der Förderung von Wissenschaft und Forschung widmet.

Zudem war er Initiator des Volksbegehrens „Bildungsinitiative“ im Jahr 2011. Hannes Androsch hinterlässt seine Ehefrau Brigitte, mit der er seit 1964 verheiratet war, sowie zwei Töchter und einen Sohn. Er lebte zuletzt in Wien und Altaussee.

Mit seinem Tod verliert Österreich eine prägende Persönlichkeit, die sowohl die politische als auch die wirtschaftliche Landschaft des Landes maßgeblich beeinflusst hat.

Eine Nation in Trauer: Erinnerungen an Hannes Androsch – Ein Nachruf aus dem Nationalratspräsidium

Die Nachricht vom Ableben des ehemaligen Finanzministers Hannes Androsch hat nicht nur die politische Landschaft Österreichs erschüttert, sondern auch eine Welle der Trauer im Nationalratspräsidium ausgelöst. Mit bewegenden Worten erinnerten sich hochrangige Vertreter des Parlaments an einen außergewöhnlichen Politiker und Visionär, dessen Wirken weit über seine politischen Ämter hinausreichte.

Nationalratspräsident Walter Rosenkranz würdigte Androsch als „eine beeindruckende Persönlichkeit“, die in ihrer Zeit ein unverzichtbarer Bestandteil des politischen und wirtschaftlichen Fortschritts war. „Der Tod von Hannes Androsch ist ein großer Verlust für Österreich“, erklärte Rosenkranz, der zudem sein Mitgefühl gegenüber der trauernden Familie zum Ausdruck brachte.

Auch Oberösterreich verneigt sich vor Androsch

„Wir verneigen uns vor einem großen Österreicher und Gestalter. Seine Vision von Innovation und Fortschritt hat auch in unserem Bundesland Wirkung gezeigt: etwa als Haupteigentümer der Salinen AG oder durch seine langjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Aufsichtsrats beim Austrian Institute of Technology und somit der Förderung von F&E-Einrichtungen, die auch bei uns ansässig sind. Meine Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie und seinen Hinterbliebenen“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Androsch war ein Mann, der mit Weitblick, Tatkraft und sozialem Engagement Österreichs politische und wirtschaftliche Geschichte mitgestaltete. Mit seinem Tod hinterlässt er eine Lücke, die schwer zu füllen sein wird.


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