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Chemie-Unfall in niederbayerischer Brauerei: Salpetersäure-Austritt sorgt für Großeinsatz

Tips Logo Thomas Leitner, 30.01.2025 17:38

BAYERN/DEUTSCHLAND. Ein schwerer Chemieunfall erschütterte die Brauerei Aldersbach in Niederbayern. Nach dem Austritt von Salpetersäure mussten drei Mitarbeiter ins Krankenhaus. Feuerwehr und Spezialkräfte rückten mit einem Großaufgebot an.

Großeinsatz bei Chemieunfall in Bayern (Symbolfoto: stock.adobe.com/arneaw)
Großeinsatz bei Chemieunfall in Bayern (Symbolfoto: stock.adobe.com/arneaw)

Im niederbayrischen Landkreis Passau ereignete sich in der Brauerei von Aldersbach ein folgenschwerer Chemieunfall. Ein 19-jähriger Mitarbeiter beschädigte beim Manövrieren mit einem Gabelstapler ein Fass mit hochkonzentrierter Salpetersäure, woraufhin die ätzende Flüssigkeit unkontrolliert austrat und sich rasch in den Räumlichkeiten der Brauerei ausbreitete.

Die alarmierten Einsatzkräfte der Integrierten Rettungsleitstelle Passau rückten umgehend mit einem Großaufgebot an. Rund 100 Feuerwehrleute umliegender Wehren sowie 30 weitere Kräfte von Rettungsdienst und Polizei waren vor Ort, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Drei Mitarbeiter – der 19-jährige Verursacher sowie zwei Kollegen im Alter von 26 und 60 Jahren – erlitten leichte Verletzungen und wurden vorsorglich in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.

Salpetersäure, ein starkes Oxidationsmittel, wird in Brauereien häufig als Reinigungsmittel eingesetzt. Ihr Austritt kann nicht nur zu schweren Verätzungen führen, sondern auch gefährliche Dämpfe freisetzen, die Atemwege und Lungen schädigen können. Dank des schnellen Eingreifens der Einsatzkräfte konnte eine weitere Ausbreitung der Gefahrstoffe verhindert werden. Messungen der Spezialisten ergaben weder im Außenbereich noch in der Kanalisation belastende Werte, sodass keine Gefahr für die Bevölkerung bestand.

Die Polizeiinspektion Vilshofen hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den jungen Mitarbeiter eingeleitet. Der Sachschaden konnte bislang noch nicht beziffert werden. Die Brauerei, bekannt für ihre jahrhundertealte Brautradition, steht nun vor der Herausforderung, die Ursachen dieses Unfalls umfassend aufzuklären und zukünftige Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern, um solche Vorfälle zu verhindern.


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