Waldbrand in Südtirol bedroht Dörfer und fordert zahlreiche Verletzte
SÜDTIROL. Ein verheerender Waldbrand wütet am Sonnenberg im Südtiroler Vinschgau. Rund 60 Menschen wurden evakuiert, neun Personen bisher verletzt. Die Löscharbeiten dauern an.
Ein verheerender Waldbrand hat am Donnerstag den Sonnenberg im Südtiroler Vinschgau heimgesucht und die Region in einen Ausnahmezustand versetzt. Gegen 12:30 Uhr brach das Feuer auf den Berghängen oberhalb der Gemeinden Latsch und Kastelbell aus. Eine riesige Rauchwolke war weithin sichtbar und zog aufgrund des starken Windes bis nach Nordtirol, wo selbst im Bezirk Landeck Brandgeruch wahrgenommen wurde.
Bewohner per Hubschrauber evakuiert
Die Flammen breiteten sich rasch aus und bedrohten den Weiler St. Martin im Kofel. Da die Zufahrtsstraße zum Weiler direkt vom Brand betroffen war, entschied man sich, die Bewohner per Hubschrauber zu evakuieren. Rund 60 Menschen, vornehmlich Frauen, Kinder und ältere Personen, wurden ins Tal gebracht. Neun Personen erlitten Verletzungen, vier von ihnen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Zahlreiche Einsatzkräfte kämpfen gegen Brand
Im Einsatz standen über 200 Feuerwehrleute, unterstützt von der Berufsfeuerwehr, der Forstbehörde, der Finanzpolizei, dem Landesrettungsverein Weißes Kreuz sowie der Bergrettung. Mehrere Löschhubschrauber, darunter auch aus Österreich angeforderte, kämpften gegen die Flammen an. Die Löscharbeiten wurden durch den anhaltenden Wind erheblich erschwert.
Als Ursache des Feuers wird ein in Brand geratener Pkw vermutet. Das Feuer griff schnell auf die trockene Vegetation über und verursachte einen der größten Waldbrände in der Region seit Jahren.
Die Behörden warnten die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten und forderten sie auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung im Bezirk Landeck bestand jedoch nicht.
Nach Einbruch der Dunkelheit mussten die Löschhubschrauber ihre Tätigkeit einstellen. Über Nacht wurden Kontrollpunkte im Gelände eingerichtet, um ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Die Löscharbeiten sollen am Freitag bei Tagesanbruch fortgesetzt werden.
Die Bevölkerung hofft nun auf eine rasche Eindämmung des Feuers und eine Rückkehr zur Normalität. Die Einsatzkräfte setzen alles daran, die Flammen unter Kontrolle zu bringen und weitere Schäden zu verhindern.
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