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Ein Jahr, drei große Anlässe: Oberösterreichs "Kulturhauptmarkt Frankenburg 2025" erinnert, feiert und gestaltet

Tips Logo Karin Seyringer, 25.11.2024 20:26

FRANKENBURG. Frankenburg am Hausruck hat 2025 gleich drei große Anlässe, um zu feiern, vor allem aber auch, um zu erinnern: 400 Jahre Blutgericht auf dem Haushamerfeld, 100 Jahre Theatergeschichte „Das Frankenburger Würfelspiel“ sowie „400+4“ Jahre Markterhebung. Frankenburg wird 2025 daher zu „Oberösterreichs Kulturhauptmarkt“.

Szene aus dem Frankenburger Würfelspiel. (Foto: Würfelspielgemeinde Frankenburg)
  1 / 4   Szene aus dem Frankenburger Würfelspiel. (Foto: Würfelspielgemeinde Frankenburg)

Coronabedingt musste die 400 Jahr-Feier im Jahr 2021 ausfallen, nach drei Jahren Vorbereitung werde nun alles zusammengefügt und die drei Jubiläen und Gedenkanlässe gemeinsam von Würfelspielgemeinde und Marktgemeinde begangen, so Bürgermeister Norbert Weber. Das vielfältige und breite Programm brachte auch zum Slogan mit Augenzwinkern: „Oberösterreichs Kulturhauptmarkt 2025“.

Von Mai Cocopelli bis zu Martina Schwarzmann

Ins Jubiläumsjahr gestartet wird gleich mit dem „Silvester am Marktplatz“ mit umfangreichem Programm. Die größte Naturbühne Europas wird im Vorfeld der Würfelspiel-Aufführungen in Absprache mit den Grundeigentümern für kulturelle Highlights genutzt. „Ein bunter Mix wartet“, laden Weber und Kulturausschuss-Obmann sowie Würfelspiel-Regisseur Johann Gebetsberger ein.

So wird die beliebte Kinderlieder-Macherin Mai Cocopelli mit Band am 19. Juni ein Open-Air-Konzert für die ganze Familie geben, am 21. Juni laden „Die Strottern & Andyman“ zum Sommernachtskonzert. Für viele Lacher sorgt bestimmt die bayerische Musikkabarettistin Martina Schwarzmann am 4. Juli, Voodoo Jürgens und Naked Cameo kommen am 11. Juli.

Würfelspiel-Premiere am 25. Juli, Aufführungen bis 17. August

Am 25. Juli findet die Premiere des Frankenburger Würfelspiels 2025 statt. So einzigartig mache dieses Schauspiel in der rund 5.000 Einwohner-Gemeinde, so Weber und der Obmann des Vereins Würfelspielgemeinde Michael Neudorfer, dass 500 Laiendarsteller und weitere 300 Freiwillige mithelfen, damit es so stattfinden kann, wie es stattfindet – seit Jahrzehnten. „Alles durch Ehrenamt.“

Bei der Premiere wird Cornelius Obonya die Festansprache halten, auch Bundespräsident Alexander van der Bellen hat sich angesagt. Bei zwölf Aufführungen bis inklusive 17. August schallt es dann wieder eindringlich und beeindruckend auf dem Freiluft-Gelände: „Wir würfeln ned!“

Gedenkveranstaltung und neues Denkmal

Am 15. Mai – genau 400 Jahre nach dem Blutgericht, wird bei einer stillen Feier in Frankenburg ein neues Denkmal eingeweiht. Gestaltet wird es von von der renommierten Frankenburger Künstlerin Maria Moser, aus Stahl und Stein. Auch ein Sonderpostamt mit eigener Sonderbriefmarke gibt es an diesem Tag.

Am 17. Mai findet am Haushamerfeld in Pfaffing, dem eigentlichen Schauplatzes des Blutgerichts im Jahr 1625, die offizielle Gedenkveranstaltung mit Sternwanderung aus allen damals in der Grafschaft umfassten heutigen Gemeinden statt.

Obmann Michael Neudorfer: „Beim Würfelspiel geht es um Opfer einer Willkür-Herrschaft und Opfer eines Machtsystems, das keine Religionsfreiheit, keine Meinungsfreiheit und keine soziale Gleichheit geduldet hat. Unsere Botschaft, die wir durch unser Schauspiel Abend für Abend im Zweijahresrhythmus vermitteln wollen, ist: Passt auf unsere Menschenrechte auf, passt auf die Werte der Demokratie auf. Dass, was vor 400 Jahren am Haushamerfeld geschehen ist, darf sich nicht wiederholen, obwohl es sich im Laufe der Geschichte leider schon mehrmals wiederholt hat.“

Dabei verweist Neudorfer auch auf eine weitere unrühmliche Vergangenheit, „nämlich, dass dieser Würfelspiel-Stoff von den Nationalsozialisten gebraucht und aus heutiger Sicht missbraucht wurde.“ Jenes vor 100 Jahren geschriebene Stück gibt es in dieser Form nicht mehr, wurde adaptiert und umgeschrieben.

Bezug auf die Vergangenheit nimmt auch das neu erschienene Buch „Vom Blutgericht zum Würfelspiel“, von Altbürgermeister und Heimatforscher Martin Kaiser in akribischer Arbeit recherchiert und zusammengestellt.

Ein Jahr voller Programm

Die Liste an Veranstaltungen 2025 in Frankenburg ist neben den erwähnten Highlights lange. Im September folgt die Oö. Ortsbildmesse. ein Bratknödelfest, Architekturausstellung, „Heißes Pflaster“ mit vielen Straßenkünstlern, großes Musikfest zu 150 Jahre Trachtenmusikkapelle Frankenburg, ein Internationales „Arbinger-Treffen“ in der Frankenburger Ortschaft Arbing und vieles mehr warten. Wie Bürgermeister Weber ankündigt, findet am Samstag, 2. August, organisiert vom Blasmusikverband Bezirk Vöcklabruck, auch ein Sternmarsch benachbarter Blasmusikkapellen statt. Ein Stück – speziell für das Würfelspiel geschrieben – wird dabei mit Gesamtspiel uraufgeführt.

Würfelspielhaus bekommt Escape Room

Ein neues Konzept entsteht auch für das Würfelspielhaus in Frankenburg mit seiner Dauerausstellung. Im ersten Stock entsteht ein Escape Room, um mehr Besucher, für allem Jüngere, zu locken. Im Jänner soll dieser fertig sein, in Zusammenarbeit mit einem Spezialisten aus Tirol. „Es wird daran gearbeitet, dass das Würfelspielhaus ein zukunftsträchtiges Museum wird“, so Neudorfer zu dem Projekt der LEADER-Region Vöckla-Ager.

Zudem wurde ein neues Angebot für Schul-Gruppen erstellt: In drei verschiedenen Varianten kann in die Geschichte lebendig und spielerisch eingetaucht werden – adaptiert für Kinder mit dem Würfelspiel-Wanderweg auch „ideal für Schulwandertage“, wird eingeladen.

Infos dazu: www.wuerfelspielhaus.at; Tel. 0650 4317455

Das „25er“: Jubiläumsbier

Zum Jahr 2025 wird es zudem ein eigenes Würfelspiel-Jubiläumsbier „25er“, gebraut in der benachbarten Brauerei Zipf, geben. „Ein strohgelbes Zwickl“, so Markus Birnleitner, regionaler Verkaufsdirektor Brauunion. Abgefüllt wird es aus logistischen Gründen in der Linzer Brauerei. Dazu passend warten eigene Jubiläums-Gläser. Für den Würfelspielwein wird Künstlerin Lena Göbel, Tochter von Maria Moser, ein Jubiläums-Etikett kreieren.

Das es in Frankenburg auch um die Zukunft geht, zeige der Slogan „Erinnern. Feiern. Gestalten“ - mit dem „gestalten“ wolle man auch in die Zukunft blicken, sieht Kulturausschuss-Obmann Gebetsberger einen „Probelauf“, das Würfelspielgelände vielleicht auch künftig breiter für Kulturveranstaltungen zu nutzen.

Alle Infos, weitere Termine (laufend aktualisiert) und Karten für die Veranstaltungen gibt's unter frankenburg-2025.at sowie im Bürgerservice Frankenburg.

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