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Frauscher Sensortechnik, Ortsbus Thalheim und City Bike Linz mit VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet

Tips Logo Karin Seyringer, 13.09.2023 15:55

OÖ/LINZ/ST. MARIENKIRCHEN/THALHEIM. Der VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich 2023 ist verliehen. Drei Vorzeigeprojekte wurden am Mittwoch gemeinsam vom VCÖ mit Sprecher Christian Gratzer, Landesrat Günther Steinkellner und ÖBB-Regionalmanagerin Eva Hackl ausgezeichnet. Der diesjährige Preis stand unter dem Motto „Zukunft jetzt gestalten!“.

Die Gewinner des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises OÖ wurden am Mittwoch ausgezeichnet. (Foto: Land OÖ / Gerstmair)
  1 / 4   Die Gewinner des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises OÖ wurden am Mittwoch ausgezeichnet. (Foto: Land OÖ / Gerstmair)

Wie kann im Pendlerverkehr der Anteil von Fahrgemeinschaften, Fahrrad oder Bahn und Bus erhöht werden? Welches Potenzial haben Ortsbusse? Wie können Fahrräder für kurze Strecken in der Stadt einfacher genutzt werden?

Auf diese drei Fragen geben die diesjährigen Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich Antworten. Dabei hätten es die Preisträger heuer besonders schwer gehabt, so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer, aufgrund der hohen Qualität der Einreichungen. Eine Fachjury hat die besten davon ausgewählt.

VCÖ-Mobilitätspreis für Frauscher Sensortechnik

„Würden wir einen Besetzungsgrad im Frühverkehr von 1,5 haben, hätten wir keinen Stau mehr“, rechnet Mobilitäts-Landesrat Günther Steinkellner vor. Ein Unternehmen, dass sich diesem Thema gewidmet hat, ist Frauscher Sensortechnik mit Sitz in St. Marienkirchen bei Schärding. Das Unternehmen hat 2021 ein Programm gestartet, das Fahrgemeinschaften, das Radfahren zur Arbeit und Home-Office forciert.

So gibt es für die Beschäftigten eine Bike-Prämie in Höhe von 1.000 Euro beim Kauf eines Fahrrads, 129 Mal wurde dies bereits in Anspruch genommen. Zudem wird die „Carployee“-App genutzt, damit Beschäftigte einfacher Fahrgemeinschaften bilden können. „Seither haben 3.300 Fahrgemeinschaften über 85.000 Autokilometer und elf Tonnen CO₂ eingespart. 75 Prozent der Belegschaft sind bei der App schon angemeldet“, erzählt Geschäftsführerin Maria Reisinger. „Man kann das durchaus als Erfolg bezeichnen, vor allem auch für unser Betriebsklima, weil sich die Kollegen auch besser kennenlernen.“

Vorbildliches Projekt Ortsbus Thalheim

Als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis OÖ prämiert wurde der Ortsbus „TIMO“ in Thalheim. Seit Dezember 2022 wurde mit dem Ortsbus das öffentliche Verkehrsangebot dort wesentlich verbessert, auch ein Gebiet neu erschlossen, das bislang keine Öffi-Anbindung hatte. Die Fahrzeiten und der Fahrplan sind für Pendler optimal auf den Zugfahrplan abgestimmt. Auch auf eine Extra-Haltestelle bei der Volksschule wurde geachtet. Seit Start des Ortsbusses bis Anfang August 2023 wurden bereits mehr als 19.000 Fahrgäste gezählt.

Projektleiter Michael Heiß betonte bei der Preisverleihung das „Miteinander“, mit dem die Umsetzung gelungen sei. „Wir haben uns zu Beginn ein Beispiel in Eisenstadt angesehen, dann unsere Nachbargemeinden an den Tisch geladen, Workshops mit Verkehrsbetrieben, Senioren und Jugendlichen durchgeführt. Das Miteinander hat sich durchgezogen, es sind viele Projekte entstanden, darunter unser TIMO.“ Die Gesamtkosten des Projekts (142.000 Euro) wurden zu einem Drittel vom Land OÖ gefördert.

Vorbildliches Projekt City Bike Linz

Ebenfalls als vorbildliches Projekt ausgezeichnet wurde das Projekt City Bike Linz. Seit März 2021 steht der Linzer Bevölkerung das Fahrradleihsystem zur Verfügung, mit 280 Fahrrädern an 42 Stationen, ein Projekt mit Konzessionspartner Stadt Linz. Projektleiter Wolfgang Grüllenberger: „Zu Beginn haben wir geglaubt, dass vor allem Touristen oder Zug- und Busankommende die City Bikes nutzen werden. Es ist aber viel mehr so, dass auch viele in Linz wohnende die Dienstleistung nutzen. Die erste halbe Stunde ist gratis, das wird von 93 Prozent der Nutzer in Anspruch genommen. Wir haben schon über 18.800 Kundenregistrierungen seit März 2021, über 122.000 Ausleihen und es geht stetig aufwärts.“

Gemeinsame Auszeichnung

Der VCÖ-Mobilitätspreis OÖ wird gemeinsam vom VCÖ, dem Land OÖ und den ÖBB vergeben und vom OÖ Verkehrsverbund unterstützt. „Zukunft jetzt gestalten“ war das diesjährige Motto. „Noch nie gab es in der Mobilität so viele Neuerungen und Innovationen wie jetzt“, so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. „Innovationen helfen und machen unsere Mobilität einfacher, gesünder, platzsparender, kostengünstiger und klimaverträglicher.“

Mobilitäts-Landesrat Steinkellner verweist auf die aktuelle Mobilitätserhebung, die zeige, dass der Individualverkehr erstmals zurückgegangen ist, obwohl die Menschen mobiler geworden sind. „Das ist die Trendwende, die ohne Pushmaßnahmen und Verbote gelungen ist, so soll es weitergehen“, dankt er auch den zahlreichen kreativen Initiativen.

Auch ÖBB-Regionalmanagerin Eva Hackl ist wieder begeistert von den vielen guten Ideen und einem neuen Einreichrekord beim Mobilitätspreis. „Hier wird viel Energie und Herzblut vor den Vorhang geholt, der Preis ist eine ganz tolle Plattform, um diese besonderen Themen auszuzeichnen, die hoffentlich viele Nachahmer finden und inspirieren.“

2.500 vorbildliche Projekte

Der VCÖ-Mobilitätspreis zeigt, dass es klimaverträgliche Lösungen für bestehende Verkehrsprobleme gibt. Auf der VCÖ-Website sind unter www.vcoe.at bereits mehr als 2.500 vorbildliche Projekte in einer Online-Datenbank zu finden.


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