Projekt Wildschutz soll Verkehrssicherheit erhöhen und Tierleid minimieren
OÖ. Wenn die Tage länger werden und die Sonnenstunden zunehmen, sind Wildtiere aktiver. Um Nahrung zu suchen und ihre Umgebung zu erkunden, queren die Tiere oft Straßen. Hier setzt das Projekt Wildschutz an, das optische und akustische Wildwarngeräte entlang der Landesstraßen vorsieht. So sollen die Verkehrssicherheit erhöht und Tierleid minimiert werden.
Wenn Wildtiere die Straße überqueren, würden oft nur wenige Augenblicke Reaktionszeit bleiben, sagt Infrastruktur- Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ). „Der Frühling erfordert besondere Vorsicht im Straßenverkehr. Wenn die Tage wieder länger werden und sich die Hauptverkehrszeiten in die Dämmerung verschieben, steigt die Gefahr eines Zusammenstoßes stark an. Insbesondere bei schwierigen Sichtverhältnissen und entlang von Waldgebieten und vegetationsreichen Feldern gilt erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit“, führt Steinkellner aus. Kommt es zu einem Zusammenstoß mit einem Wildtier, können ungeheure Kräfte wirken. Die Wucht, mit der ein Rothirsch bei Tempo 60 in die Frontpartie eines Autos einschlägt, entspricht dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten von fünf Tonnen.
Unfälle durch Unaufmerksamkeit und zu hohe Geschwindigkeit
Die häufigsten Ursachen für Kollisionen mit Wildtieren sind Unaufmerksamkeit und zu hohe Geschwindigkeiten. Das Warnzeichen „Achtung Wildwechsel“ macht daher darauf aufmerksam, dass das Tempo reduziert werden sollte. So können Bremswege verkürzt werden. Außerdem bleibt Wildtieren mehr Zeit, aus den Gefahrenbereichen zu flüchten.
Bei der Verkehrssicherheit setzt auch das Projekt Wildschutz an. Dieses sieht vor, dass optische und akustische Wildwarngeräte entlang von Landesstraßen angebracht werden. „Das Projekt ist ein großer Erfolg. An zahlreichen Straßenabschnitten konnte durch die Anbringung von Wildwarnern die Anzahl an Unfällen bereits stark reduziert werden. Durchschnittlich werden jährlich rund 30 Kilometer des oberösterreichischen Landesstraßennetzes mit optischen und akustischen Wildwarngeräten ausgerüstet. Dadurch wird die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und Teilnehmerinnen deutlich erhöht und potentielles Tierleid minimiert“, erläutert Steinkellner. Im Detail konnten Wildunfälle je nach Straßenabschnitt um bis zu 95 Prozent reduziert werden. Hinter dem Projekt stehen das Land Oberösterreich sowie fünf Versicherungsunternehmen - die Oberösterreichische Versicherung AG, Uniqua Österreich Versicherungen AG, Generali Versicherung AG, Oberösterreich Wiener Städtische Versicherung AG und Donau Versicherung AG. Sie stellen jährlich rund 100.000 Euro zur Verfügung. Die örtlichen Jägerschafen übernehmen eine Selbstkostenbeteiligung, aber auch die Wartung und Pflege der Geräte.
Jäger setzen sich für Lebensräume der Wildtiere ein
„Die Leistungen der Jägerinnen und Jäger sind auch im Zusammenhang mit dem Wildwechsel über Straßen mannigfach. So ist es neben der Wartung der Wildwarnreflektoren auf den bestehenden Strecken auch wichtig, sich für die Lebensräume der Wildtiere, deren Lenkung sowie die richtige jagdliche Bewirtschaftung einzusetzen“, berichtet Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner. Diese Tätigkeiten könnten nur dann funktionieren, wenn die Gesellschaft Wildtiere und deren Bedürfnisse respektiere.
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