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Faktor Zeit: Landesweites Schlaganfall-Netzwerk für Oberösterreich

Tips Logo Karin Seyringer, 17.05.2024 20:21

OÖ/LINZ. Um die Schlaganfallversorgung zu stärken, arbeiten die Gesundheitspartner in Oberösterreich an einem landesweiten Schlaganfallnetzwerk. Am Freitag ist die Initiative in Linz präsentiert worden.

Symbolfoto - bei einem Schlaganfall ist der Faktor Zeit ausschlaggebend. (Foto: Volker Weihbold)
Symbolfoto - bei einem Schlaganfall ist der Faktor Zeit ausschlaggebend. (Foto: Volker Weihbold)

Der Schlaganfall ist die häufigste neurologische Akuterkrankung, in Oberösterreich sind jedes Jahr rund 4.500 Menschen betroffen. Land OÖ, die OÖ Gesundheitsholding (OÖG), das Roten Kreuz, die Oö. Ordensspitäler sowie die Ärztekammer und die Sozialversicherungspartner sind eingebunden, um die Qualität einer wohnortnahen und qualitativ hochwertigen Schlaganfallversorgung weiter zu verbessern.

„Mit der Etablierung eines ‚Schlaganfallnetzwerks OÖ‘ soll die gute Qualität der Schlaganfallversorgung noch weiter verbessert werden“, so Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP). Ziel des neuen Netzwerkes sei eine geringere Sterblichkeit, weniger bleibende Beeinträchtigungen und ein möglichst selbstbestimmtes Leben für die Betroffenen nach einem Schlaganfall.

Johann Minihuber, Geschäftsführer der Oö. Ordensspitäler Koordinations GmbH: „In solch einem Notfall zählt jede Sekunde und es muss flächendeckend die bestmögliche medizinische Versorgung gewährleistet sein.“

Bisheriges Projekt wird ausgebaut

Schon jetzt sind die Werte zur Sterblichkeitsrate bei Schlaganfällen in OÖ international gute, mit neun Prozent (innerhospital, Studie Institut für Management und Ökonomie im Gesundheitswesen, Tiroler Privatuniversität UMIT, 2019). Für das neue Netzwerk wird das bisherige Projekt „Integrierte Versorgung Schlaganfall OÖ“ in das „Schlaganfallnetzwerk OÖ“ übergeführt. Damit verbunden: eine organisatorische Umgestaltung.

Harald Schöffl, Geschäftsführer der OÖ Gesundheitsholding, verweist in diesem Zusammenhang auf Innovation, koordinierte Zusammenarbeit und eine patientengerechte Struktur.

Gerade in der Erstversorgung sei das Zusammenwirken wichtig, so Thomas Märzinger, Landesgeschäftsleiter-Stellvertreter, OÖ. Rotes Kreuz. „Oft sind es Sanitäter und Notärzte, die vor Ort zuerst mit Schlaganfällen konfrontiert sind. Besonders wichtig ist ein gutes Zusammenwirken an der Schnittstelle zwischen präklinischer Versorgung und Krankenhaus.“

Schlaganfall – Warnsignale

Vor allem, wenn eines der folgenden Symptome schlagartig auftritt, sollte umgehend der Notruf (144) gewählt werden. Nur durch schnelles Handeln können bei einem Schlaganfall leidvolle Spätfolgen wie Pflegebedürftigkeit verringert werden.

  • einseitige Lähmung
  • einseitiges Taubheitsgefühl oder etwa ein hängender Mundwinkel
  • plötzliche Sehstörungen bis hin zur kurzfristigen Erblindung
  • plötzliche Sprachstörungen
  • starke, plötzliche, kaum erträgliche Kopfschmerzen
  • plötzlich einsetzender Schwindel

„Das Erkennen von akuten Symptomen eines Schlaganfalls ist entscheidend, um die Rettungskette schnellst möglichst zu aktivieren. Die Aufklärung der Bevölkerung ist damit ein zentraler Bestandteil unseres Projekts und soll zu einem besseren Outcome beitragen“, will auch Raimund Helbok, Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie am Linzer Kepler Universitätsklinikum sensibilisieren.


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