Weniger Wut, mehr Respekt im Straßenverkehr: Neue Kampagne „Sei kein Ungustl!“
OÖ/LINZ. „Sei respektvoll im Umgang miteinander und das Leben wird so viel leichter“, sagt Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ). Genau darum geht es bei der neuen Straßenverkehrs-Kampagne des Infrastruktur-Ressorts des Landes OÖ „Sei kein Ungustl!“, die in Linz präsentiert wurde und ab dem Wochenende startet.

Drängeln, wildes Hupen, Beschimpfung oder gar Handgreiflichkeiten: „Wir haben im Straßenverkehr Verkehrsteilnehmer, die äußerst aggressiv reagieren – amerikanisch ‚Road Rage‘ – und dieses aggressive, respektlose, rücksichtslose Verhalten führt zu immer mehr Verkehrsunfällen und ganz gefährlichen Situationen“, so Landesrat Steinkellner. „Das alles ist nicht notwendig – wenn man die Verkehrsregeln kennt, wenn man vorausschauend unterwegs ist und sich auch fragt: Wie geht es dem anderen dabei. Wir wollen einfach den Respekt der jeweiligen Verkehrsteilnehmer zueinander verbessern.“
Egal ob im Auto, am Rad, am E-Scooter oder zu Fuß: Ein höfliches Handzeichen zum Dank, etwas mehr Geduld oder einfach nur richtiges blinken und die Vorfahrtbestimmungen zu beachten trägt schon zum guten Miteinander und Zusammenspiel im Verkehr bei.
Kampagne setzt auf Humor
Mit der neuen Kampagne dazu werde das Thema nicht „belehrend“ kommuniziert, so Steinkellner, sondern mit Augenzwinkern und – wie die zugehörigen Videoclips bezeugen – mit viel Humor.
Umgesetzt wurde die Kampagne von einer Agentur-Arbeitsgemeinschaft der Gruppe am Park, Linz, und Traktor, Wien, sowie fora film, Linz. Zu sehen sein werden die Videos auf Social Media, aber zum Beispiel auch im Kino – die Plakate gibt’s unter anderem entlang der Straßen.
Aktuelle Verkehrssituation in OÖ
Generell ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle aufgrund von unter anderem technischen Verbesserungen zurückgegangen, dennoch waren im Jahr 2024 in Oberösterreich 72 tödliche Verkehrsunfälle zu beklagen (minus vier Prozent zu 2023, zweitniedrigster Wert seit Beginn der Aufzeichnungen).
Im Jahr 2023 (2024 steht noch nicht zur Verfügung) wurden in OÖ 6.502 Unfälle mit Personenschaden polizeilich registriert, berichtet Peter Aumayr, Leiter der Abteilung Verkehr. „Vielfach steckt menschliches Fehlverhalten hinter den Unfällen – und das hat uns auch zu dieser Kampagne veranlasst“, so Aumayr.
Geschwindigkeitsübertretungen, Vorrangverletzung und Ablenkung etwa durch Handynutzung zählen zu den häufigsten Unfallursachen. „Fast ein Fünftel aller tödlichen Unfälle passierte, weil Vorfahrtregeln missachtet oder rote Ampeln überfahren wurden, rund 28 Prozent sind auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen, 28 Prozent machen auch Ablenkung und Unachtsamkeit aus.“
„Verbesserung der Verkehrskultur“
Zusammen sind diese drei Ursachenbereiche für nahezu 80 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle verantwortlich. „Das wäre alles vermeidbar, wenn die Verkehrsteilnehmer die Regeln befolgen würden, die Aufmerksamkeit auf das Verkehrsgeschehen gerichtet ist. Es geht uns um die Verbesserung der Verkehrskultur – mehr Verständnis, mehr Empathie, mehr Respekt“, appelliert Aumayr.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden