Oberösterreichs Tourismusbranche traf sich zum ersten Gipfelgespräch
OÖ/ROSSLEITHEN. „Neue Geschäftsmodelle im Tourismus“ standen im Mittelpunkt des Auftakts der neuen Veranstaltungsreihe „Gipfelgespräche“, zu dem Branchenvertreter in die Villa Bergzauber in Roßleithen geladen wurden. Impulsvorträge und ein Business-Talk gaben Einblick.
Veränderungen im Reise- und Freizeitverhalten, demografische und klimatische Veränderungen, die Digitalisierung und aktuell auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie – das alles sind Trends, die die Spielregeln im Tourismus und auch in der Gesamtwirtschaft neu schreiben. Auf Initiative von Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner haben daher Oberösterreich Tourismus und die oö. Standortagentur Business Upper Austria gemeinsam eine neue Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Gipfelgespräche“ gestartet, moderiert von Silvia Schneider.
Impuls-Vorträge kamen zum Auftakt von Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer Oberösterreich Tourismus und Werner Pamminger, Geschäftsführer Business Upper Austria. „Die Feriensaison schaut sehr gut aus“, ist Winkelhofer optimistisch, „die Herausforderung ist nicht die nach Gästen, sondern die Frage nach Fachkräften“, macht er aber auch deutlich. Auch der Geschäftstourismus und Tagungsbereich werde wieder kommen, „das sind alles wichtige Signale und Zeichen, dass wir auch mittel- und langfristig wieder in die Spur kommen.“
Pamminger wünscht sich für den Tourismus-Standort Oberösterreich „in Summe, dass die weichen Faktoren weiterhin ins Zentrum gestellt werden - Stichwort Fachkräftemangel. Der ist nach Corona eklatanter denn je.“
Mobilität und Tourismus – Lösungsansätze für die letzte Meile
Das Tourismus und Mobilität eng miteinander verknüpft sind, zeigten Christian Schilcher, Leitung Strategie & Tourismusentwicklung Oberösterreich Tourismus GmbH, Hubert Zamut, Regionalmanager Regionales Mobilitätsmanagement Regionalmanagement OÖ GmbH und Karmen Mentil, Management Alpine Pearls. Schilcher sieht beim Thema Mobilität und Tourismus großen Handlungsbedarf, der öffentliche Verkehr müsse für Gäste wie für Einheimische verbessert werden, es gehe um die Frage, wie wir uns in Zukunft bewegen wollen. Gute Voraussetzungen sieht er hier mit dem Knoten Linz und auch der Donau als „spannende Mobilitätsachse“. Schilcher weiter: „Letztendlich – und das hat Covid beschleunigt – steht fest, dass wir uns die Naturraumnutzung zum Thema machen müssen – die Naturräume werden 'überrannt', viel benutzt – Problemen wie Staus im Salzkammergut müssen wir uns stellen.“ Er verweist darauf, dass hier die Vernetzung von Mobilitätsangeboten der Schlüssel sein.
Einen Impuls-Vortrag gab es auch zum Thema „Genuss und Kulinarik – Neue Allianz für ehrlichen Genuss“ von Johanna Grabmer, Projektleiterin Oberösterreich Tourismus GmbH.
Business-Talk zu branchenübergreifende Initiativen
Es gehe beim Netzwerken im Tourismus um die Wertschöpfungs-Breite und Wertschöpfungstiefe, meinte Landesrat Achleitner bei einem anschließenden Business-Talk. Oberösterreich solle daraus international mehr Strahlkraft bekommen und sichtbarer werden. Ebenfalls am Podium: Eva-Maria Pürmayer, Geschäftsführerin Hotel Bergergut, Franz Föttinger, CEO Fischer Sports GmbH, Kuno Haas, Eigentümer und Geschäftsführer Grüne Erde GmbH und Mario Pabst, Hoteldirektor Dachsteinkönig Familux Resort.
Pilotprojekt „Tourismus-Inkubator“
Landesrat Achleitner präsentierte auch das Pilotprojekt „Tourismus-Inkubator“, das Start-up-Spirit in die Branche und neue innovative Angebote bringen soll. „Start-ups und Unternehmensgründungen sind für den Tourismus von großer Bedeutung, da sie einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von neuen touristischen Angeboten leisten und so zur Wettbewerbsfähigkeit und zum Strukturwandel in der Branche beitragen“, betonte Achleitner. Dies sei deshalb so bedeutend, da sich die Rahmenbedingungen im Tourismus verändern. Die Branche steht wachsenden Kundenanforderungen und Gästeerwartungen mit steigendem Qualitätsanspruch gegenüber. Auch die Reisemotive verändern sich.
Leistungen des Tourismus-Inkubators
„Mit dem neuen Tourismus-Inkubator wollen wir junge, innovative und kreative Menschen ansprechen, die sich für den Tourismus begeistern und in der Branche Karriere machen wollen. Entstehen sollen neu gegründete Unternehmen mit langer Lebensdauer sowie innovative und digitale Geschäftsmodelle. Das wollen wir mit diesem neuen Gründungsprogramm für Start-ups in Tourismus, Hotellerie und Freizeitwirtschaft erreichen.“
Das Wirtschafts- und Tourismusressort des Landes OÖ, die oö. Standortagentur Business Upper Austria, die Oberösterreich Tourismus GmbH und die tech2b Inkubator GmbH beraten, fördern und begleiten Start-ups. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 31. Juli 2021.
Die Jungunternehmer und Gründe können außerdem an einem fachspezifischen und gründungsrelevanten Weiterbildungsprogramm teilnehmen.
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