Weniger Bürokratie in der mobilen Pflege: Pilotprojekt startet
OÖ. Das Land OÖ, die Arbeiterkammer OÖ und die ARGE Mobile Betreuung und Pflege OÖ starten ein gemeinsames Pilotprojekt, um den Dokumentationsaufwand für die Beschäftigten in der mobilen Pflege zu verringern und die Dokumentationsstandards zu vereinheitlichen.
Mit dem Projekt ‚Pflegedokumentation Neu denken‘ wird ein weiterer Maßnahmenpunkt der Fachkräftestrategie Pflege umgesetzt. Ziel ist es, die Pflegedokumentation in der mobilen Betreuung und Pflege zu vereinfachen, zu reduzieren und damit Pflegekräfte zu entlasten.
Umsetzung bereits in Heimen
Bereits umgesetzt wurden einheitliche Dokumentationsstandards in den Alten- und Pflegeheimen, die den Dokumentationsaufwand teilweise um die Hälfte reduziert haben. Auf nichts sagende Dokumentationseinträge (zum Beispiel „Dem Bewohner geht es gut“) oder die Dokumentation von Hotelleistungen (zum Beispiel Wäsche einräumen, Bettwäsche wechseln, Frühstück servieren, etc.) wird seither verzichtet.
Nach diesem Vorbild sollen nun auch die rund 2.000 Beschäftigten in der mobilen Betreuung und Pflege profitieren und so mehr Zeit für die direkte Arbeit mit den Kunden bleiben.
Zwölf verschiedene Standards
In der mobilen Pflege sind in Oberösterreich zwölf Organisationen tätig, die unterschiedliche Dokumentationsstandards haben. Das Pilotprojekt sieht daher vor, auch in der mobilen Pflege einheitliche Standards zu schaffen. Alle Organisationen haben dafür die Zustimmung gegeben. Geleitet wird das Projekt vom Roten Kreuz, das derzeit den Vorsitz der ARGE Mobile Betreuung und Pflege OÖ innehat. Das Land OÖ und die Arbeiterkammer OÖ fördern das Kooperationsprojekt mit 150.000 Euro.
„Um Menschen kümmern, nicht um Akten“
„Wir setzen die Maßnahmen der Fachkräftestrategie Pflege konsequent um. Die Mitarbeitenden arbeiten in der Betreuung und Pflege, weil sie sich um Menschen kümmern wollen, nicht um Akten und Papier. Umso mehr geht es darum, Zeiträuber aufzuspüren und in Zukunft nur noch zu dokumentieren, was wirklich relevant ist“, so Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.
Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl unterstreicht: „Mit der Pflegedokumentation Neu setzen wir ein Erfolgsprojekt aus den Alten- und Pflegeheimen nun auch in der mobilen Betreuung um. Uns ist es wichtig, gemeinsam mit den Betriebsräten die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern und die Digitalisierung zur Unterstützung und Entlastung der Arbeitnehmer zu nutzen.“
Thomas Märzinger, Landesgeschäftsleiter-Stellvertreter des Roten Kreuzes Oö: „Mit diesem Projekt machen wir uns in Richtung digitales Zeitalter in der Pflegedokumentation auf. Unser Hauptfokus liegt auf der Überarbeitung derselben, um sie fit für die Zukunft zu machen und auf das notwendige Ausmaß zu bringen. Ziel ist es, unseren Kollegen eine zeitgemäße Pflegedokumentation zur Verfügung zu stellen, die mehr Zeit für die Arbeit am Menschen ermöglicht.“
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