Land OÖ integriert Radverkehrs-Check als fixen Teil der Mobilitätsplanung
OÖ. Der Radverkehrs-Check sei das neue Werkzeug der Direktion Straßenbau und Verkehr des Landes OÖ, sagt Mobilitätslandesrat Günther Steinkellner. Damit soll der Radverkehr bereits in der Vorplanungsphase von Bauprojekten mitgedacht werden und verhindert werden, dass er zu spät, zu wenig oder gar nicht berücksichtigt wird.
„Mir ist es ein großes Anliegen, die Mobilität als Ganzes zu sehen und nicht durch eine ideologische Brille eine Unterteilung in gut und schlecht vorzunehmen. Um bestmögliche Nutzeneffekte zu erzielen und die unterschiedlichen, vielfältigen Mobilitätsangebote miteinander zu vernetzten, haben wir mit dem Radverkehrs-Check ein zusätzliches Planungswerkzeug entwickelt, dass in unsere Arbeit im Brücken- sowie Straßenbau einfließen wird“, sagt Günther Steinkellner, Landesrat für Mobilität und Infrastruktur.
Der Radverkehrs-Check wurde in den beiden Vorjahren bereits bei mehr als 20 Projekten getestet und entsprechend weiterentwickelt und angepasst. Derzeit ist er bei rund 60 Brückensanierungsprojekten in Bearbeitung. Er soll auch weiterhin laufend evaluiert und weiterentwickelt werden.
Anwendung in drei Stufen, Ergebnis dient als Entscheidungsgrundlage
Das neue Instrument wird gemeinsam von den Mitarbeitern der zuständigen Abteilung mit dem Radverkehrsbeauftragten des Landes oder einem der sechs regionalen Mobilitätsmanager durchgeführt. Die Anwendung soll in drei Stufen - in der (Vor-)Planungsphase, vor der Umsetzung und vor der Verkehrsfreigabe - erfolgen. Das Ergebnis des Checks dient als Entscheidungsgrundlage für weitere Planungen im Projekt. Wird das Ergebnis nicht oder nur teilweise umgesetzt, muss dies begründet werden.
Der Check enthält beispielsweise Fragen wie das vorhandene oder geplante Radverkehrsnetz sowie der Radverkehr lokal vom Projekt betroffen sind oder wie die Situation für den Radverkehr im Rahmen des Projekts verbessert werden kann.
Einsatz bei Neubau- und Sanierungsprojekten und in der strategischen Planung
Der Radverkehrs-Check wird künftig bei allen Projekten der strategischen Planung der Abteilung Gesamtverkehrsplanung und öffentlicher Verkehr und bei allen Neubau-Projekten für Straßen-, Brücken- und Tunnelbau angewandt. Zudem kommt er bei jenen Instandsetzungs- und Sanierungsprojekten im Straßen-, Brücken- und Tunnelbau zum Einsatz, bei denen die Eingriffe so umfangreich sind, dass sich dadurch Verbesserungen für den Radverkehr ergeben könnten. Auch wenn bei Projekten die Berücksichtigung des Radverkehrs eine detailliertere Betrachtung erfordert, soll der Check angewendet werden.
Steinkellner: Novellierung des Oö. Straßengesetztes erleichtert Bau von Radhauptrouten
Mit der Novellierung des Oö. Straßengesetzes könne das Land OÖ beim Bau von Radwegen im Sinne einer Radhauptroute wesentlich bessere Unterstützungen leisten, sagt Landesrat Steinkellner. Radhauptrouten stehen als neue Straßenkategorie im Oö. Straßengesetz. Diese werden zu einem fixen Kostenschlüssel zum Vorteil für die Anrainergemeinden abgerechnet. Während das Land 60 Prozent der Investitionen in die Radwege übernimmt, entfällt auf die Gemeinden ein Beitrag von 40 Prozent der Herstellungskosten.
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