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Zahn-Notdienstzentrum am UKH Linz: Kammer kündigt Schließung an (Update 3. Juli): ÖGK will gemeinsame Lösung

Tips Logo Karin Seyringer, 03.07.2023 15:11

LINZ/OÖ. Wer abends, an Wochenenden oder Feiertagen von Zahnschmerzen geplagt ist, kann das Notdienstzentrum der Landeszahnärztekammer OÖ am UKH Linz aufsuchen. Mit Jahresende könnte dies vorbei sein. Das Notdienstzentrum werde mit Ende des Jahres 2023 geschlossen, teilt die Landeszahnärztekammer OÖ mit. Der Grund liege bei fehlenden finanziellen Mitteln. Update (3. Juli): Die Hoffnung lebt. „Wir waren und sind jederzeit verhandlungsbereit“, teilt die ÖGK auf Tips-Nachfrage mit.

Symbolfoto (Foto: alimyakubov/stock.adobe.com)
Symbolfoto (Foto: alimyakubov/stock.adobe.com)

Zum Betrieb des Zahnärztlichen Notdienstzentrums in Linz gibt es einen Vertrag mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Fristgerecht und mit großem Bedauern habe die Landeszahnärztekammer OÖ diesen zum 30. Juni gekündigt, teilt die Kammer mit. Somit werde das Notdienstzentrum mit Jahresende schließen.

Neuverhandlungen ausgeblieben

Die OÖ Zahnärztekammer wollte zuvor die Honorare neu verhandeln, aufgrund deutlich gestiegener Personalkosten und weil ein „erhebliches Investitionserfordernis in neue Gerätschaften“ nötig seien. Dieser Initiative sei die ÖGK vor Ablauf der Kündigungsfrist aber nicht nachgekommen, heißt es von der Kammer.

„In letzter Konsequenz hat sich abgezeichnet, dass unter den bestehenden Bedingungen für 2024 definitiv mit der Erwirtschaftung von Verlusten zu rechnen gewesen wäre. Die Zahnärztekammer, die das Notdienstzentrum seit jeher freiwillig und ohne gesetzliche Verpflichtung im Sinne des Wohles der Patienten betreibt, sieht sich nicht imstande, diese zu tragen.“

Über 140.000 Patienten

Das Notdienstzentrum steht zu 100 Prozent im Eigentum einer eigenen GmbH der Zahnärztekammer. Seit der Gründung im Jahr 2010 wurden laut Kammer über 140.000 Schmerzpatienten aus ganz Oberösterreich täglich von 20 bis 24 Uhr und auch an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 8 bis 14 Uhr betreut. Zu Stoßzeiten würden bis zu 160 Patienten täglich behandelt.

Update: ÖGK „war und ist jederzeit verhandlungsbereit“

Wie die ÖGK auf Tips-Nachfrage mitteilt, habe die ÖGK auf das Schreiben der Zahnärztekammer geantwortet, dass die Forderungen geprüft würden und man sich bemühe, für das zahnärztliche Notdienstzentrum „eine gute gemeinsame Lösung“ zu finden. „Die Zahnärztekammer hat daraufhin, ohne ein weiteres Gespräch zu suchen, die schriftliche Kündigung für das zahnärztliche Notdienstzentrum in Linz am 30. Juni übermittelt. Die Kündigung wird erst zum 1. Jänner 2024 schlagend, daher sind bis dahin noch keine Patienten betroffen. Wir waren und sind jederzeit verhandlungsbereit und haben bereits wieder Gespräche aufgenommen, um eine gemeinsame Lösung zu finden“, teilt die ÖGK mit.


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Helmut  H.
Helmut H.
01.07.2023 20:14

"Sozialstaat" Österreich

Für Asylwerber ist genug Geld vorhanden auch wenn diese aus einem sicheren Land kommen und kein Bleiberecht bekommen. Auch für die Tschetschenen und Afghanen., bei denen das Messer manchmal recht locker sitzt. wird gesorgt - sie dürfen ja nicht arbeiten. Wenn eine zahnärztliche Notfallambulanz schließen MUSS dann ist das ein Armutszeugnis für einen Sozialstaat.