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Signalkrebs: Verbreitung in oberösterreichischen Gewässern soll eingedämmt werden

Tips Logo Karin Seyringer, 04.03.2024 15:11

OÖ. Der aus Nordamerika stammende, eingeschleppte Signalkrebs hat sich mittlerweile auch in Oberösterreich rasant verbreitet und in den heimischen Gewässern Fuß gefasst - was auch Probleme mit sich bringt. Um die Verbreitung einzudämmen, wird die Oö. Fischereiverordnung adaptiert. Der Landesfischereiverband begrüßt die Änderung.

Signalkrebs (Foto: Marek R. Swadzba/stock.adobe.com)
Signalkrebs (Foto: Marek R. Swadzba/stock.adobe.com)

Der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) ist ein aus Amerika stammendes, invasives Krustentier. Er überträgt nicht nur den Erreger der Krebspest, gegen den heimische Flusskrebsarten wie der Edelkrebs und der Steinkrebs nicht immun sind, sondern er ist auch aggressiver und größer als diese heimischen Arten. Diese werden aus ihren Lebensräumen verdrängt.

Fischereiverordnung wird adaptiert

„Um die Verbreitung einzudämmen und die negativen Auswirkungen auf heimische Arten zu verringern, bedarf es effektiver Maßnahmen“, so Fischerei- und Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Die Oö. Fischereiverordnung werde adaptiert. Zudem habe die Verordnung gleichzeitig nach den hohen Standards der weid- und tiergerechten Tötung (etwa durch siedendes Wasser) zur erfolgen.

Auch kulinarische Nutzung: Lebendtransport künftig erlaubt

Die Verordnung sieht künftig vor, dass Signalkrebse nach dem Fang nicht mehr sofort an Ort und Stelle getötet werden müssen, sondern dies an einem dafür geeigneteren Platz, ohne unnötigen Aufschub, erfolgen kann. Bis dato ist der Transport von lebenden invasiven Arten in der EU verboten.

„Dies ermöglicht eine bessere und hygienischere Entnahme, die Krebs können gleichzeitig kulinarisch genutzt und die Entnahmemenge der Signalkrebse in den heimischen Gewässern erhöht werden“, so Langer-Weninger. „Der Signalkrebs ist für die Ökologie unserer heimischen Gewässer eine Bedrohung, jedoch eine Delikatesse auf unseren Tellern. Durch praxistaugliche Managementmaßnahmen schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe“, ist sie überzeugt.

Landesfischereiverband begrüßt Verordnungsentwurf

Der Oö. Landesfischereiverband (OÖLFV) begrüßt den Verordnungsentwurf, nachdem der Signalkrebs bis zum Ort seiner Verwertung lebend transportieren werden darf. „Natürlich muss der Transport den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, tierschutzkonform sowie in abgeschlossenen Behältnissen erfolgen“, so Landesfischermeister Siegfried Pilgerstorfer. „Es ist eine sinnvolle und praxisorientierte Lösung, um ein wertvolles, naturgewachsenes Lebensmittel zu nutzen, ist der OÖLFV über die schnelle Umsetzung seiner Vorschläge erfreut.“


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