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Energie AG-Bilanz: Investitionen auf Rekordniveau, Strompreis wird mit 1. April gesenkt

Tips Logo Karin Seyringer, 18.12.2024 16:28

OÖ/LINZ. Der Landesenergieversorger Energie AG Oberösterreich musste im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 einen Rückgang der Umsatzerlöse verzeichnen, schafft aber ein positives operatives Ergebnis von 398,2 Millionen Euro. Ab 1. April wird der Strompreis um bis zu 50 Prozent reduziert, kündigen CEO Leonhard Schitter, CFO Andreas Kolar und CTO Alexander Kirchner bei der Bilanz-Präsentation am Mittwoch in Linz an.

Energie AG Technikvorstand Alexander Kirchner, CEO Leonhard Schitter und Finanzvorstand Andreas Kolar (v. l.) zogen Bilanz zum Geschäftsjahr 2023/24. (Foto: Energie AG/Mathias Lauringer)

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in der Höhe von 3,15 Milliarden Euro, laut Finanzvorstand Kolar rund ein Viertel weniger als im Vorjahr, erzielt, aufgrund von niedrigeren Großhandelspreisen bei Gas und Strom. Zudem wurden weniger Strom und Gas verkauft.

Das operative Ergebnis (EBIT) liegt bei 398,2 Millionen Euro, der Gewinn nach Steuern laut Kolar bei 316 Millionen. Positiv auf das operative Ergebnis ausgewirkt hatten sich überdurchschnittliche Wasserführung in den Flüssen (plus 8,2 Prozent über dem langjährigen Mittel, plus 12,4 Prozent über dem Vorjahreswert) und dadurch höhere Erzeugungsmengen aus eigenen Wasserkraftwerken.

Auch die Stromproduktion aus Biomasse, biogenen Abfällen, Photovoltaik und Wind stieg um 10,1 Prozent. Insgesamt lag die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen mit 2.793 Gigawattstunden um 12,3 Prozent über dem Vorjahreswert.

Auch im Segment Entsorgung hätten sich höhere Stromerlöse und höhere Preise bei den Wertstoffen Altpapier, Karton und Altmetalle positiv ausgewirkt.

Die Kreditwürdigkeit der Energie AG wurde 2024 von der Ratingagentur S&P Global Rating erneut mit dem Rating A (mit stabilem Ausblick) bestätigt.

Größtes Investitionsvolumen in der Unternehmensgeschichte

Im Geschäftsjahr 2023/2024 wurden über 318,8 Millionen Euro investiert (plus 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), so viel wie noch nie in der Unternehmensgeschichte. Damit würden auch Wirtschaftsimpulse gesetzt, unterstreichen Schitter und Kolar. Die größten Brocken davon entfielen auf die Segmente Energie (101 Millionen) und Netz (158,7 Millionen Euro).

Im Wesentlichen werde in den Ausbau der Erneuerbaren Energie investiert, im Rahmen der Konzernstrategie LOOP, so Schitter. Technikvorstand Alexander Kirchner: „Das zeigt, dass wir die Energiewende wirklich ernst nehmen.“

Unvorhergesehene Verzögerungen in Ebensee

Leuchtturmprojekt sei das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee. Mit diesem würden auch mittelbar und unmittelbar etwa 1.500 Arbeitsplätze generiert. Fast 100 Millionen Euro wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr hier investiert (Gesamtinvestition: 450 Millionen Euro).

Laut Kirchner laufen die Arbeiten nach Plan, allerdings hätten die Starkregen-Ereignisse im September gezeigt, dass die Beschaffenheit des Gesteins durchlässiger sei, als erwartet. Daher müssen zusätzliche Abdichtungsarbeiten vorgenommen werden und es kommt zu Verzögerungen. Der Plan, 2028 in Betrieb zu gehen, bleibe bestehen.

Weitere Projekte sind der Windkraft-Ausbau – im Gebiet Kobernaußerwald sollen bis 2030 bis zu 19 Windräder jährlich 250 Gigawattstunden Strom erzeugen, vorangetrieben worden ist der Baustart für die Errichtung der größten Agri-PV-Anlage Oberösterreichs in Pischelsdorf. Die Anlage werde im Frühjahr 2025 in Betrieb gehen. Nachhaltig investiert werde auch in den Neubau des Kraftwerks Traunfall.

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Bei den Stromnetzen habe es wesentliche Meilensteine beim Leitprojekt Zentralraum Oberösterreich gegeben (Baustart August 2024). Beim Projekt Stromversorgung Mühlviertel ist die öffentliche UVP-Verhandlung im Jänner 2025 geplant.

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Strompreis wird gesenkt

Mit 1. April 2025 werde die Energie AG den Strompreis für alle Ökostrom-Loyal-Kunden auf 12,93 Cent/Kilowattstunde brutto senken (inklusive aller Zusatzrabatte). Ökostrom-Klassik-Kunden könnten durch einen Umstieg auf Ökostrom Loyal binnen eines Jahres ihre Energiekosten bis zu 50 Prozent reduzieren, spricht Schitter von einer „massiven“ Strompreissenkung. „Wir sind damit bei den günstigsten Energieversorgern in ganz Österreich. Wir haben immer gesagt: In dem Moment, in dem wir die Möglichkeit haben, die Preise wieder zu senken, tun wir das. Und zusätzlich geben wir eine Preisgarantie für ein ganzes Jahr, die Preise bleiben stabil bis 31. März 2026.“

Die Energie AG beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr 4.766 Mitarbeiter, ein leichter Zuwachs zum Vorjahr. Derzeit befinden sich 101 Lehrlinge in Ausbildung, sieben davon Mädchen.

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