Indische Farbkünstlerin hat in Saxen ihre große Liebe gefunden
SAXEN. Als sich die junge Inderin Saran Kaur auf den Weg machte, eine Internet-Freundin in Österreich zu besuchen, ahnte sie nicht, dass diese Reise ihr Leben völlig verändern würde. Heute, drei Jahre später, lebt sie als verheiratete Frau und Mutter im Mühlviertel und ist rundum glücklich.
“Ich hatte mich bereits ein halbes Jahr mit meiner Freundin Andrea auf einer Plattform über Lebensfragen und Spiritualität ausgetauscht, als sie mich nach Österreich einlud. Meine Mutter meinte, das wäre schon in Ordnung, wenn ich fahre. Austria liege neben der Schweiz, dort ist eine Tante verheiratet und das wäre sicher ungefährlich,“ lacht die 29jährige Frau. Bereits am dritten Tag ihres Aufenthaltes kam Erich ins Spiel und als Saran zwei Monate später Abschied nehmen musste, hatte es bereits kräftig gefunkt. Erich Lettner reiste kurz darauf nach Neu Dehli. „Wir haben uns im Oktober 2012 kennen gelernt. Als ich wenige Monate später mit ihm im Flugzeug von Dehli nach Wien saß, fragte ich mich, ob das alles real ist. Es ging so schnell. Wir hatten unsere erste Hochzeitszeremonie in Indien bereits hinter uns und haben im darauf folgenden Jänner in Perg geheiratet. Das war eine spannende Zeit.“ „When two hearts became one“ ist das Fotoalbum ihrer Hochzeit betitelt. Nach vielen bürokratischen Hürden wurde das Märchen aus tausend und einer Nacht wahr. „Es war ein unglaublicher Hindernislauf, bis Saran ein dauerhaftes Visum bekommen hat, obwohl wir längst verheiratet waren. Neben diversen Auflagen wurde sogar überprüft, ob unsere Wohnung groß genug wäre, „ meint Erich Lettner kopfschüttelnd. Mittlerweile genießen sie ihr junges Glück in Saxen mit Töchterchen Emilia, freuen sich über die frischen Semmeln vom Bäcker ums Eck mit Sarans Käse aus Eigenproduktion. “Auch kulinarisch verbinden sich bei uns indische und österreichische Einflüsse.“
Ornamentmalerei auf Leinwand
Sarans Aktivität bezieht sich aber nicht allein auf ihre Kochkunst. Sie hat die bereits aus dem Altertum und zu kosmetischen und rituellen Zwecken bekannte traditionelle Kunst ornamentaler Körperbemahlung mit Henna weiter entwickelt. Mit Acrylfarbe in Spritzsäckchen bringt sie die Ornamente auf Leinwand auf. Ihre Bilder finden inzwischen begeisterte Abnehmer. „Ich habe schon in Indien Kinder unterrichtet und dabei viel Spaß gehabt. Hier durfte ich in Langenstein mit Volksschulkindern arbeiten, mia taugt des voi“, sagt Saran mit oberösterreichischem Einschlag. Sie bietet an, ihre Kreativität auch in anderen Schulen des Bezirkes ehrenamtlich einzusetzen und will Kinder in ihre farbenfrohe, exotische Maltechnik einführen.
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