Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Sozialhilfeverband Perg: „Unsere sozialen Angebote sind so ausgerichtet, dass sie leistbar bleiben"

Michaela Primessnig, 28.04.2016 15:30

BEZIRK. Bis 2040 wird sich laut Prognosen die Zahl der pflegebedürftigen Menschen im Bezirk um rund 81 Prozent erhöhen, immerhin ist Perg nach Urfahr-Umgebung und Linz-Land demografisch betrachtet der drittälteste Bezirk. Eine Herausforderung, die man im Sozialhilfeverband (SHV) aber mit einer vorausschauenden Planung gerne annimmt.

LT-Präs. Viktor Sigl (VP), Bezirkshauptmann Werner Kreisl, Bgm. Erich Wahl (SP)
LT-Präs. Viktor Sigl (VP), Bezirkshauptmann Werner Kreisl, Bgm. Erich Wahl (SP)

Mit einem Budget von fast 48 Millionen Euro für das Jahr 2016 und derzeit rund 350 Mitarbeitern ist der Sozialhilfeverband (SHV) Perg wichtiger regionaler Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor sowie zusätzlich der regionale soziale Dienstleister im Bezirk.

Trotzdem ist der SHV oft vielen gar nicht bekannt, obwohl diese immer wieder seine Leistungen in Anspruch nehmen. Grund ist, dass zur Erbringung der Leistungen unmittelbar am Kunden − z. B. Sozialberatung, Hauskrankenpflege, Familienhilfe oder Mobile Betreuung und Hilfe −Partnerorganisationen wie das Rote Kreuz, Volkshilfe oder Caritas beauftragt werden.

Die Zuständigkeit des Sozialhilfeverbandes umfasst also nicht nur das Angebot der Alten- und Pflegeheime, sondern spannt sich weiter zu den Mobilen Diensten, die ständig ausgebaut werden müssen, damit viele ältere Menschen zu Hause in ihren eigenen vier Wänden bleiben können. Außerdem würde man mit den Pflegeplätzen in den Heimen sonst niemals das Auslangen finden.

Bedarf an Pflegeplätzen bis 2020 gesichert

„Bis 2020 werden wir mit den bestehenden Einrichtungen den Bedarf decken, danach sind weitere notwendig“, ergänzt Erich Wahl. SP-Fraktionssprecher im SHV.

Betrachtet man die Entwicklung, könnte einem angst und bange werden, ob dieses System von den 26 Gemeinden auch weiterhin finanzierbar sein wird. „Wir sind schon überzeugt, dass unsere Angebote so sind, dass sie leistbar sind“, betont Viktor Sigl von der VP, „würden alle Pflegekosten 1:1 an die öffentliche Hand fallen, wäre das nicht möglich.“ Wenn es dennoch zu einer Schieflage kommen würde, müsse das im Finanzausgleich auch berücksichtigt werden.

Bereits im August soll das neue Seniorium in Baumgartenberg eröffnet werden. Danach wird Schwertberg ausgebaut. Nicht zuletzt durch die Einführung der Koordination für Betreuung und Pflege ist es gelungen, mit dem Netzwerk Demenz den hilfebedürftigen Menschen im Bezirk Perg ein maßgeschneidertes, bedarfs- und wirkungsorientiertes Angebot aus den zur Verfügung stehenden Dienstleistungen zu bieten.

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 77 Klienten vom Roten Kreuz in der Demenz-Beratungsstelle beraten bzw. betreut. Zudem kontaktierten 126 Angehörige die Beratungsstelle.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden