Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

RECHBERG. Daniela und Lukas Griesbacher nutzen den Platz und die Möglichkeiten ihres Bauernhofes in Rechberg voll aus. Unter anderem bieten sie Urlaub in einem Tiny Haus an.

Isidor wurde von der Firma Wohnwagon mit Sitz in Gutenstein erschaffen. (Foto: Glinsner)
  1 / 4   Isidor wurde von der Firma Wohnwagon mit Sitz in Gutenstein erschaffen. (Foto: Glinsner)

In entspannender Ruhelage steht Isidor im Rechberger Kürnstein und blickt ins weite Land.

Das Tiny Haus der Firma Wohnwagon gehört Daniela und Lukas Griesbacher, die sich nach der relativ spontanen Hofübernahme die Frage stellen mussten, wie sie die elterliche Landwirtschaft weiter betreiben wollen.

„Es gibt viele Möglichkeiten. Man kann auf Menge und Masse setzen oder sich eine Nische suchen und hohe Qualität produzieren“, so Lukas Griesbacher.

Schnell war klar, dass die bestehende Milchkuhhaltung nicht zu den Vorstellungen des Paares passte. So begannen sie damit, auf Mutterkuhhaltung umzustellen.

Der Kürnsteiner Hof beherbergt nun die seltene, gefährdete Nutztierrasse Waldviertler Blondvieh, deren biologisches Fleisch direkt ab Hof vermarktet wird.

„Die Tiere wachsen sehr langsam und bekommen von uns die Zeit, die sie dazu brauchen.“ Aus dem hochwertigen Fleisch, das die Familie auch selbst zu Köstlichkeiten verarbeitet, wurde der ursprüngliche Tafelspitz gemacht.

Mehr als ein Standbein

Die beiden waren sich aber einig, dass der Hof mehrere Aspekte vereinen konnte und so kam die Idee auf, Urlaub am Bauernhof anzubieten, aber auch Produkte von der Streuobstwiese des Hofes zu vermarkten.

„Die Leute haben vergessen, wie echter Apfelsaft schmeckt. Unser Ziel ist, sie wieder daran zu erinnern.“

Außerdem möchte sich Lukas Griesbacher intensiver mit dem Konzept Agroforst beschäftigen, bei dem man Bäume auf Acker- und Grünflächen pflanzt und so Tieren Schatten spendet, aber auch Früchte ernten kann.

Altes schätzen, Neues einbringen

„Wir wollen dem Raum und dem Hof meiner Eltern eine Perspektive geben“, so Daniela über den 1477 erstmals erwähnten Hof.

Viele Höfe hätten keine Nachfolger, was dazu führt, dass die ländlichen Gebiete aussterben. Das Zusammenleben mehrerer Generationen sei herausfordernd.

„Wir sehen aber die positiven Aspekte und ergänzen und unterstützen uns gegenseitig.“ Die Familie ist sich einig, dass es wichtig sei, Brücken zwischen alter und junger Generation zu bauen.

Der Weg zu Isidor

„Der Wohnwagon passt gut zu unserem Hof“, so Lukas, der über einen Freund zu der Firma mit Sitz im niederösterreichischen Gutenstein kam.

Es stecke viel Idealismus dahinter, den Schritt Richtung Tiny Haus zu wagen, so die beiden Hofbesitzer. Baugenehmigungen seien im Grünland nur unter besonderen Umständen zu bekommen. „Wir hatten aber Glück“, sagt Daniela. Bei ihnen ging alles sehr schnell.

Gäste in ihrem Wohnwagon zu beherbergen sei, wie sich ein Stück Welt nach Hause zu holen.

Mit dem Tiny Haus sind die beiden vollends zufrieden. Bekannte und Verwandte haben schon darin übernachtet und Radfahrer blieben regelmäßig stehen, um sich das Haus anzusehen.

„Er sieht schon ungewöhnlich aus. Da kommen dann schon so Fragen wie: Ist das ein Hühnerstall?“, lacht das Paar.

Ruhe und Interesse

Ein Grund für einen Urlaub am Kürnsteiner Hof ist die Ruhe, die hier herrscht, aber auch die Entschleunigung: „Auf einem so alten Hof ticken die Uhren einfach langsamer“, so Lukas.

Auch Interessenten am Wohnen in einem Tiny Haus erwarten die beiden als Gäste. „Wir haben den einzigen Wohnwagon in Oberösterreich, in dem man probewohnen kann“, erzählt Daniela.

Der Name Isidor kommt übrigens nicht von ungefähr. Er wurde nach dem Bruder von Danielas Opa benannt, der im Zweiten Weltkrieg fiel.

„Der Name klingt so rau wie das Mühlviertel und ist so unkonventionell wie die Idee.“

Weitere Infos unter: www.kuernsteinerhof.at

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden