Von Kaiserlichen Erlaubnissen und Hochwasserfluten: Die Mauthausener Donaubrücke im Wandel der Zeit
MAUTHAUSEN. Im Rahmen der Kulturgenusswochen wurde diese Woche zu einem spannenden Rundgang über die Geschichte der „Brücken von Mauthausen“ geladen. Karl-Heinz Sigl, der Obmann des Heimat- und Museumsvereins Mauthausen, entführte die Besucher auf eine Zeitreise voller interessanter zeitgeschichtlicher Begebenheiten zum noch heute mehr als bedeutsamen Thema für die gesamte Region.
Die Geschichte der Brücken von Mauthausen reicht weit zurück: Von 1502 bis 1662 gab es eine bedeutende Holzbrücke, die das Mauthaus in Mauthausen mit dem Südufer der Donau verband. Der Bau der ersten Brücke erfolgte in erstaunlich kurzer Zeit. Im Mittelalter wurde die Verbindung im Jahr 1502 errichtet und schon nach sieben Wochen Bauzeit konnte die Holzbrücke provisorisch befahren werden. Die Errichtung war jedoch nicht ohne Hindernisse. Vorab musste die Erlaubnis von Kaiser Maximilian I. eingeholt werden, was langwierige Überzeugungsarbeit erforderte. Nicht jeder war von der Brücke begeistert, und Ladislaus Prager, der Besitzer von Schloss Pragstein, leistete Widerstand gegen das Projekt.
Die Bauplanung erfuhr auch Rückschläge durch das verheerende Augusthochwasser von 1501, bekannt als die „Himmelfahrtsflut“, das Teile der Brücke wegspülte. Wahrscheinlich wurde die Schrägbrücke erst 1505 endgültig fertiggestellt, da das Hochwasser das Holz knapp machte. Im Laufe der Zeit erlitt die Brücke Schäden durch mehrere Hochwasserereignisse und die Veränderung des Donaulaufs. Schließlich sahen sich die Ennser gezwungen, die Brücke im Jahr 1662 aufzugeben.
Karl-Heinz Sigl begeisterte die Teilnehmer des Rundgangs mit seinem umfangreichen Wissen und brachte ihnen die historischen Ereignisse und Hintergründe der „Brücken von Mauthausen“ eindrucksvoll näher. Die Exkursion bot den Besuchern eine einzigartige Möglichkeit, die vergangene Epoche hautnah zu erleben und das historische Erbe der Region besser zu verstehen.
Die Kulturgenusswochen in Mauthausen bieten weiterhin ein vielfältiges Programm mit spannenden Einblicken in die Geschichte und Kultur der Region. Interessierte haben noch die Chance, an weiteren Veranstaltungen teilzunehmen und einen Blick in die bewegte Vergangenheit von Mauthausen zu werfen.
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