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Texas Longhorn-Zucht: Münzbacher Paar setzt auf sanfte Rinder mit ganz besonderem Charakter

Michaela Primessnig, 20.12.2023 10:11

MÜNZBACH. Emanuel Holzer und Jennifer Binder haben sich kennengelernt und sofort waren sie auf einer Welle. Beide haben sich schon vorher verliebt, in eine seltene Rinderrasse. Nun züchten sie gemeinsam die langhörnigen, gutmütigen Texas Longhorn Rinder und begeistern ihre Kunden mit dem hochwertigen mageren Fleisch.

Die Texas Longhorn Rinder beim "Hinterhuber" auf der Obernstraß. (Foto: Texas Longhorn Münzbach)
  1 / 3   Die Texas Longhorn Rinder beim "Hinterhuber" auf der Obernstraß. (Foto: Texas Longhorn Münzbach)

„Ich wollte den Betrieb unbedingt weiterführen und war auf der Suche nach etwas, was andere noch nicht machen“, erinnert sich Emanuel Holzer. „Das hat mich unzählige Stunden und Tage gekostet, bis ich auf die Texas Longhorn gekommen bin.“

Klar war von Anfang an, dass es eine Nische sein soll, in der man in der Direktvermarktung stark werden kann. „Als wir uns dann kennengelernt haben, hat Emanuel schon am Stall geplant und für mich war es eine absolute Fügung, weil auch mein Papa und ich schon immer von diesen Rindern geredet haben“, lacht Jennifer Binder, die aus Gutau von einem Pferdehof stammt.

Das junge Paar hat dann 2020 mit den ersten Tieren gestartet. „Was sie besonders macht, ist ihr einzigartiger Charakter. Sie sind einfach noch unverzüchtet und der Herdenverband funktioniert gut, das macht einen großen Unterschied. Man merkt auch, dass die anderen viel gelassener sind, ihre Gemütlichkeit ist scheinbar ansteckend.“ Am Hof leben inzwischen über 30 Rinder. Davon neun Texas Longhorn, die anderen sind Wagyu-Rinder und Fleckvieh-Ochsen.

Kunden schätzen das besonders magere Fleisch

Emanuel und Jennifer setzen vor allem auf die Zucht mit den Texas Longhorn, die vor allem für ihr besonders mageres Fleisch bekannt sind. „Eigentlich mochten wir beide kein Rindfleisch, das schmeckt ganz anders. Deswegen kommen die Kunden zum Teil auch schon von weiter her. Der Preis ist höher, aber wir wollten auch was, das kein Massenprodukt ist. In Österreich gibt es derzeit nur rund 250 dieser Rinder. Trotzdem können wir es zu fairen Preisen anbieten, was auch gut angenommen wird“, so die zwei 29-Jährigen. Die Rinder können das ganze Jahr über draußen auf der Weide gehalten werden. „Tierwohl ist uns einfach wichtig. Sicher hängt da rundherum viel dran, dafür ist die Stallarbeit wirklich sehr überschaubar“, erklärt Emanuel Holzer, der hauptberuflich als Maurer, Schalungsbauer und Landschaftsgärtner bei der Firma Dirneder arbeitet.

Jennifer hat nun auch den Weideabschuss beantragt. „Das Tier steht beim Fressen und fällt einfach um. Wir haben Verantwortung für diese speziellen Rinder übernommen und wollen deswegen auch, dass sie ein würdiges Sterben haben können“, ist Binder überzeugt. Auch die kurzen Transportwege zur Fleischerei als Partner direkt in der Gemeinde sind für die leidenschaftlichen Landwirte ein wichtiger Punkt. Für das Paar könnte es kein schöneres Hobby geben, wie sie ihre Nebenerwerbslandwirtschaft nennen. „Es können auch die Hörner verkauft und das Fell verwendet werden. Das entspricht unserem Zugang, dass man ein Tier ,from nose to tail verarbeiten kann. Es ist aber auch schön, dass das Fleisch eines so unbekannten Tieres schon so angenommen wird.“ Die Vermarktung läuft ab Hof. Wer sich dafür interessiert, kann sich auf Facebook oder unter Tel. 0660 6619942 melden.


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