"Laungastoana Schiachperchten" verbreiten Gruselstimmung mit Fingerspitzengefühl und Spaßfaktor
LANGENSTEIN. Mit Glocken, Grusel, Gänsehaut und gar finsteren Gesellen startet der Winter für die „Laungastoana Schiachperchten“. Mit ihren Auftritten hält die Langensteiner Perchtengruppe nicht nur eine jahrhundertealte Tradition aufrecht und vertreibt – so sagt man – die bösen Geister, die schaurig-schönen Perchten besitzen auch heute noch eine beinahe magische Anziehungskraft.
Die „Laungastoana Schiachperchten“ (LSP) sind eine junge dynamische Gruppe, die mit Begeisterung die Tradition der Perchten lebt und weitergibt. „Für uns ist es nicht nur eine Frage des Brauchtums, sondern eine großartige Möglichkeit, unser Hobby gemeinsam mit Freunden auszuleben“, erklärt Vereinsmitglied Katharina Lindner. „Die Mischung aus Gemeinschaft und Erhalt der Tradition macht uns besonders. Wir freuen uns jedes Jahr darauf, die Leute mit unseren Auftritten zu begeistern und dabei alte Bräuche lebendig zu halten.“
Tips:Wie viele Mitglieder zählt euer Verein aktuell? Wie viele davon sind weiblich und ist es euch wichtig, speziell auch mehr Frauen für euren Verein zu gewinnen?
Katharina Lindner:Gegründet wurden die LSP im Jahr 2008 von Gerhard Klinger mit zwölf Teufeln. Die aktuelle Gesamtanzahl beträgt derzeit 61 Mitglieder – davon 46 männliche und 15 weibliche, sowie sechs Kinder/Jugendliche. Das jüngste Mitglied ist gerade mal fünf Monate alt und das älteste 75 Jahre. In insgesamt fünf Perchten und in der Hexe stecken weibliche Mitglieder. Natürlich freuen wir uns immer über weiblichen Zuwachs, die aktiv als Perchten im Einsatz sein möchten, da dieses Hobby doch sehr von den Männern dominiert wird. Wobei wir richtige Powerfrauen sind und uns gut durchsetzen können (lacht).
Tips:Wie sehen die kommenden Wochen bei euch aus?
Katharina Lindner:Unsere Saison 2024/2025 ist bereits komplett durchgeplant: Wir starten klein in unserem Ort Langenstein bei der Punschhütten-Eröffnung beim Café K2. Der erste große Lauf ist in Blindenmarkt und danach findet schon unser eigenes großes Perchtentreffen statt. Ein Highlight bildet auch unser jährlicher Show-Lauf am Krampus-Tag. Auch der Nikolaus wird dabei sein und hält für die Kinder ein Sackerl bereit.
Tips:Habt ihr einen „Leitfaden“ für euer Verhalten bei Begegnungen mit stark verängstigten Personen?
Katharina Lindner:Als kinderfreundlicher Perchtenverein haben wir klare Regeln für den Umgang mit verängstigten Personen, insbesondere Kindern. Wir achten auf respektvolles Auftreten und halten Abstand, wenn jemand große Angst zeigt. Unser Ziel ist es, die Tradition authentisch zu leben, ohne Angst zu verbreiten – und das ist allen unseren Mitgliedern bewusst und wird auch so gelebt.
Tips: Wie wichtig ist euch die Brauchtumspflege als Verein?
Katharina Lindner:Brauchtumspflege ist uns sehr wichtig, gerade weil der Percht oft missverstanden wird und viele den Hintergrund der Tradition nicht kennen.
Tips:Woher bezieht ihr eure Masken? Und wie schwer sind sie?
Katharina Lindner:Unsere Masken stammen fast ausschließlich vom selben Schnitzer, Tom Einwaller aus Tirol. Das Besondere ist, dass die handgeschnitzten Masken mit Leder überzogen sind und dadurch noch realer wirken. Eine Maske kann je nach Aufwand und Größe der Hörner zwischen fünf und zehn Kilogramm wiegen. Daher auch ganz wichtig für Zuseher: Ausreichend Abstand halten! Ein Percht hat unter der Maske ein stark eingeschränktes Sichtfeld und hört kaum etwas. Die Maske ist fest mit Kopf und Nacken verbunden, und das Ziehen an den Hörnern kann zu schweren Verletzungen führen.
Tips:Kann man euch auch für private Zwecke buchen?
Katharina Lindner: Ja, wir machen auch gerne Auftritte bei Firmen, Weihnachtsfeiern oder auf Weihnachtsmärkten. Anfragen und Buchungen für die Saison 2025/2026 nehmen wir gerne über Social Media oder unsere E-Mail- Adresse laungastoana@gmail.com entgegen.
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