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Gemeinde Schwertberg setzt auf Sonnenenergie und bezieht die Bevölkerung aktiv ein

Gerlinde Riegler-Aspelmayr, 21.03.2025 07:56

SCHWERTBERG. Die Marktgemeinde startet eine Offensive in Sachen Nutzung von Sonnenenergie. Zahlreiche öffentliche Gebäude sollen mit PV-Anlagen ausgestattet werden. Bei dem Großprojekt will man in Form von Beteiligungsmöglichkeiten auch die Bevölkerung aktiv einbinden.

Gemeinsam für eine saubere und nachhaltige Energie-Zukunft in Schwertberg. (Foto: Gerlinde Riegler-Aspelmayr)
  1 / 2   Gemeinsam für eine saubere und nachhaltige Energie-Zukunft in Schwertberg. (Foto: Gerlinde Riegler-Aspelmayr)

In Zeiten schwankender Strompreise und großer weltpolitischer Unsicherheiten am Energiesektor ist es für viele Betriebe und Privatpersonen ein Gebot der Stunde, auf Sonnenenergie umzusteigen und somit autark zu sein. Viele Kommunen springen ebenso auf diesen Zug auf – so auch die Gemeinde Schwertberg, die nun einen engagierten Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit macht. Konkret sollen alle vier Feuerwehrhäuser, der Gemeindekindergarten, das Vereinshaus in Winden sowie der Wasserbauhof mit Photovoltaikanlagen samt Speichern ausgestattet werden. Bei weiteren öffentlichen Gebäuden wird die Eignung derzeit noch geprüft. Das Dach des neuen Bauhofs war vorausschauend schon bei seiner Errichtung mit PV-Paneelen bestückt worden.

Bevölkerung kann sich beteiligen

Doch nicht nur die Gemeinde soll von den Vorteilen des Umstiegs auf Sonnenenergie profitieren. Auch die Bürger können daraus Nutzen ziehen. Und zwar gleich auf mehrfache Weise. Zum einen wird überschüssiger PV-Strom in die bereits bestehende Schwertberger Energiegemeinschaft 4E eingespeist werden. Dort kann er von den Mitgliedern zu einem günstigen Preis bezogen werden.

Zum anderen bietet die Gemeinde eine PV-Bürgerbeteiligung an. Dieses Modell ermöglicht es der Bevölkerung, sich finanziell an den PV-Anlagen zu beteiligen und von dieser Investition in eine nachhaltige örtliche Energieversorgung zu profitieren.

„Sale-and-lease-back-Modell“

Konkret kommt ein so genanntes „Sale-and-lease-back-Modell“ zum Einsatz. Jeder Bürger kann bis zu zehn Paneele (samt Zusatzleistungen) kaufen und stellt diese dann der Gemeinde zur Verfügung. In Form von jährlichen Raten, die mit einem „Sonnenbonus“ von 2,5 Prozent gut verzinst sind, zahlt die Gemeinde den Käufern das eingesetzte Geld auf eine Laufzeit von zehn Jahren wieder zurück, danach gehen die PV-Paneele in das Eigentum der Gemeinde über. Eine sinnvolle und nachhaltige Kapitalanlage, die auch die Identifizierung der Bevölkerung mit ihrer Heimatgemeinde unterstreichen und stärken soll. „Jeder Einzelne, der mitmacht, ist ein wichtiges Rädchen in einem großen Zahnrad und wird zum aktiven Mitgestalter einer sauberen Energie-Zukunft in Schwertberg“, sagt Umweltausschuss-Obmann Andreas Karlinger. Am 25. April findet um 19 Uhr (18.30 Come- Together) im Volksheim eine große Informationsveranstaltung statt.

Man hilft auch der Gemeinde beim Sparen

Wer beim Bürgerbeteiligungsprojekt mitmacht, hilft übrigens auch der Gemeinde aktiv beim Sparen, denn diese muss ihr Budget nicht belasten bzw. sich keinen Kredit aufnehmen. Immerhin beträgt das Gesamtinvestitionsvolumen 200.000 Euro. „In Zeiten, in denen jede Kommune den Gürtel enger schnallen muss, ist dieses Finanzierungsmodell eine gute Möglichkeit, Projekte, die wichtig und sinnvoll sind, nicht verschieben zu müssen, sondern trotzdem umsetzen zu können“, zeigt sich auch Bürgermeister Max Oberleitner von der PV- Bürgerbeteiligungsinitiative angetan.

Beitrag zum Klimaschutz

Neben der wirtschaftlichen Komponente setzt Schwertberg mit dem geplanten großflächigen Umstieg auf Sonnenenergie auch beim Klimaschutz wichtige Akzente. Jede einzelne Photovoltaikanlage trägt dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern und somit schädliche Emissionen einzusparen. Der Schwertberger Gemeinderat hatte bereits 2022 beschlossen, dass Nachhaltigkeitskriterien in alle kommunalen Entscheidungen und Planungen einzubeziehen sind.

Unterstützung durch Verein KEM

Initiiert worden war die Sonnenergie-Offensive vom örtlichen Umweltausschuss, der bei der Planung und Beratung auf die Expertise und Unterstützung des Vereins KEM (Klima und Energie Modellregion Bezirk Perg) zurückgreifen konnte. Das Projekt wird fraktionsübergreifend von allen Parteien unterstützt.


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