Montag 28. April 2025
KW 18


Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Zehn Jahre Arbing meets Africa: Fest der Partnerschaft, Bildung und gelebten Solidarität

Mag. Claudia Greindl, 14.04.2025 17:29

ARBING. Ihr zehnjähriges Bestehen feierte die Organisation Arbing meets Africa im Pfarrheim Arbing. Was als kleines solidarisches Projekt begann, hat sich in einem Jahrzehnt zu einer tragfähigen und nachhaltig wirksamen Partnerschaft zwischen Österreich und Kenia entwickelt.

 (Foto: Christoph Haslinger-Galipeau)
  1 / 5   (Foto: Christoph Haslinger-Galipeau)

Rund 150 Gäste aus ganz Oberösterreich und darüber hinaus nahmen an der Jubiläumsfeier teil, darunter Unterstützer der ersten Stunde, neue Interessierte sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft.

Gründer aus Kenia erstmals in Österreich zu Gast

Ein besonderes Highlight des Abends war der Besuch der beiden kenianischen Gründer Edward Kitur und Naum Jeptum, die zum ersten Mal in Österreich waren. In einem berührenden Beitrag berichtete Edward Kitur, wie er und seine Frau Naomy gemeinsam mit der lokalen Community in Kamobo den Traum einer Schule verwirklichten: „Wir wollten einen Ort schaffen, an dem Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft eine faire Chance auf Bildung haben – mit kleiner Klassengröße, gesunder Ernährung und wertschätzendem Umgang.“

Hochwertige, leistbare Bildung schaffen

Der ehrenamtliche Obmann Heinz Wegerer, der beruflich für Ärzte ohne Grenzen und Hilfswerk International tätig ist, bringt es auf den Punkt: „Die Vision der Gründer:innen war es, qualitativ hochwertige Bildung leistbar zu machen. Diese Idee tragen wir bis heute weiter: Auch jetzt leisten die Eltern einen kleinen Beitrag in Form von Schulgebühren. Das stärkt nicht nur die Eigenverantwortung der Familien, sondern ist auch ein zentraler Pfeiler für die Nachhaltigkeit des Projekts. So bleibt der ursprüngliche Gedanke lebendig – eine Schule von der Community für die Community.“

Was vor gut zehn Jahren mit einem kleinen Schritt begann, ist heute eine Institution: die Arbing School Kamobo, eine Schule mit rund 400 Schülerinnen und Schülern, die qualitativ hochwertige Bildung zu minimalen Kosten bietet – mit einem Maximum von 30 Kindern pro Klasse, zwei kostenlosen Mahlzeiten täglich und einem lernfördernden Umfeld.

 Ehrengäste aus Politik und Gemeinde

Das Fest wurde von namhaften Persönlichkeiten begleitet, darunter Landeshauptmann-Stellverteter a. D. Franz Hiesl, LAbg. Bürgermeister Anton Froschauer, die Arbinger Bürgermeisterin Hermine Leitner und Bürgermeister a. D. von Arbing Josef Hiesböck. Alle betonten in ihren Grußworten den Wert des Projekts als Brücke zwischen den Kontinenten und lobten das langfristige, transparente und wirkungsvolle Engagement der Organisation.

 Ein Fest für alle Sinne – Musik, Tanz und Kulinarik

Für den kulturellen Höhepunkt sorgte eine Frauengruppe aus Linz mit kenianischen Wurzeln, die mit traditionellen Liedern, Tänzen und einem reichhaltigen kenianischen Buffet die Feier bereicherte. So wurde das Jubiläum nicht nur zu einer Feier der Erfolge, sondern auch zu einem echten Fest der Begegnung zwischen Kulturen.

Zehn Jahre Engagement: Zahlen, Wirkung, Vision

Obmann Heinz Wegerer nutzte den Abend, um auf das Erreichte zurückzublicken. In zehn Jahren wurden mehr als 1,5 Millionen Euro bewegt. Eine funktionierende Schule wurde schrittweise aufgebaut, inklusive Vorschule, Volksschule und weiterführende Klassen. Die Arbing School Kamobo umfasst heute eine beeindruckende Infrastruktur: 16 Klassenräume, eine moderne Schulküche, einen Speisesaal, ein eigener Schulbus sowie ein Wasserturm, der die Wasserversorgung sichert.

Ergänzt wird dies durch viele weitere Einrichtungen, die den Schulalltag der rund 400 Kinder maßgeblich erleichtern. Ein besonderer Dank der Verantwortlichen gilt dabei der langjährigen Unterstützung durch das Land Oberösterreich in Form von Subventionen sowie der engen Partnerschaft mit dem BRG Traun, die wesentlich zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Schule beigetragen haben.

Ergänzend wurde eine Sozialeinheit etabliert, die benachteiligte Kinder und Familien unterstützt. Das Projekt wurde von Anfang an als Community-Projekt konzipiert, bei dem die lokale Bevölkerung in Kenia Verantwortung trägt und österreichische Hilfe gezielt unterstützend wirkt. Die Schule gehört mittlerweile zu den besten in der Region: Im Vergleich mit 114 Schulen erreichte die Arbing School Kamobo zuletzt Platz 8 mit 352 von 500 Punkten.

 Mehrfach ausgezeichnet

Die Wirksamkeit und Vorbildfunktion von Arbing meets Africa wurde in den vergangenen Jahren auch mehrfach ausgezeichnet. 2021 erhielt die Organisation den Eduard-Ploier-Preis für Entwicklungszusammenarbeit, gefolgt vom Nachhaltigkeitspreis des Lions Club International im Jahr 2022. Eine besondere Anerkennung folgte 2024, als Obmann Heinz Wegerer mit dem Menschenrechtspreis ausgezeichnet wurde – unter anderem für sein langjähriges Engagement bei Arbing meets Africa. Diese Ehrungen unterstreichen die Relevanz und Wirksamkeit des Projekts – sowohl in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit als auch in der Menschenrechtsarbeit.

 Ein Blick in die Zukunft

Arbing meets Africa blickt mit großer Zuversicht in die kommenden Jahre. Die Organisation ist heute stabil und zukunftsfähig aufgestellt: mit dem rechtlichen Fundament einer in Kenia offiziell registrierten NGO, einem kontinuierlich gewachsenen lokalen Team, einer ausgezeichneten Infrastruktur und der offiziellen Schulregistrierung. Besonders wertvoll ist auch die breite Akzeptanz in der lokalen Community sowie die enge Zusammenarbeit eines erfahrenen, vielseitigen und engagierten Teams in Kenia und Österreich – eine starke Basis für nachhaltige Weiterentwicklung.

 

Informationen, Projektberichte und Spendenmöglichkeiten: www.arbingmeetsafrica.com

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden