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PEUERBACH. Ihr Feingefühl im Umgang mit textilen Materialien zeigt die Peuerbacher Künstlerin Andrea Hinterberger in all ihren Werken aufs Neue. Ihre Kunst an den Naht- und Schnittstellen zwischen Gestaltungs- und Wahrnehmungsebenen tritt auf vielseitige Weise an den Betrachter heran. Bei ihren Lesungen mit skurrilen Texten gewinnt man zusätzlich Einblicke in ihre kreative Vielfältigkeit, die sich neben der Arbeit mit Textilien und Fotografie bis hin zu Grafik, Raumdesign und Kunst auf Bauwerken erstreckt.

So vielfältig und beeindruckend ist die Kunst von Andrea Hinterberger.
  1 / 6   So vielfältig und beeindruckend ist die Kunst von Andrea Hinterberger.

Obstflecken-Bilder, lyrische Text, beeindruckende Fotografie und Stoffe, die auf einzigartige Weise mit Nadel und Faden eine Verbindung eingehen – so könnte man die Kunst von Andrea Hinterberger mit einigen wenigen Worten beschreiben, aber dennoch ist sie um so viel mehr. Die Peuerbacherin vereint verschiedene Materialien, individuell und spannend, zu einer Einheit und will mit ihren Werken eine Kommunikationsebene zwischen Bild und Betrachter aufbauen.

Tips: Wie würden Sie Ihre Kunst beschreiben?

Andrea Hinterberger: Ich gehe mit meiner Kunst nicht nur in eine Richtung, ich bin da relativ vielseitig. Ich habe Siebdruck gelernt und arbeite sehr experimentell, sticke oder nähe gerne etwas hinein. Je nachdem was ich ausdrücken will, versuche ich in den Raum hineinzuarbeiten. Am liebsten arbeite ich mit „nichts“, also nur mit den Materialien, die vorhanden sind. Alles andere brauche ich nicht. So arbeite ich kreativ mit der Umwelt und so wird auch der Raum oder die Umgebung greifbar. Das kann dann auch grafisch oder fotografisch sein. Fotografieren mag ich irrsinnig gerne. Das ist dann wie ein Zwiegespräch mit der Natur und mir. Aktuell beschäftige ich mich mit einer Kombination aus Texten und Fotografie. Ich habe auch bereits Lesungen gemacht, dazu hat mich mein Sohn inspiriert. Er liebt die Sprache und den kreativen Umgang damit. Und ich habe mir gedacht, wenn ich schon Texte schreibe, muss ich sie auch vortragen.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Bei Stoffen und textilen Materialien habe ich schon immer das Bedürfnis gehabt, daraus etwas zu machen. Ich liebe es mit Stoffen kreativ umzugehen.

Sie verwenden oft sehr natürliche, erdige Farben – hat das einen Grund?

Ich mag erdige Farben. Ich habe das Gefühl, mit diesen Farben kann ich mich selber erden. Grelle Farben finde ich zu aufdringlich und unnatürlich. Ich hole mir die Kraft aus der Natur.

Was wollen Sie mit Ihrer Kunst den Betrachtern mitgeben?

Ich arbeite nie so, dass ich mir denke, dass es jemanden gefallen muss. Das würde mich blockieren. Ich will etwas ausdrücken und den Betrachtern ein Spielfeld bieten. Man fordert den Betrachter heraus, damit er sich mit der Sache auseinandersetzt. Wenn das Bild einen anspricht, kann man sich heranfokussieren. Es ist ein Spiel von Nähe und Distanz. Bei Ausstellungen spüre ich, wenn sich Betrachter vor einem Bild öffnen. Das merke ich, ohne dass sie ein Wort sagen. Und dann weiß ich, ich habe nicht nur etwas hergegeben, sondern bekomme auch etwas zurück. Das ist dann die eigentliche Kunst.

Was inspiriert Sie?

Die Natur, mein Sohn inspiriert mich sehr, und meine Familie. Hauptakteur ist aber mein Sohn, wenn ich ein Konzept suche, gibt er mir die Inspiration. Bei einem Symposium versuche ich auf den Raum einzugehen, mich aufs Thema und auf mich einzulassen.

Es kommen auch menschliche Gestalten in Ihren Werken vor – was fasziniert Sie an Menschen?

Ich arbeite abstrakt und figurativ und viel mit Frauenthemen. Das sind dann Dialoge mit mir selber, wenn ich mich mit bestimmten Themen beschäftige. Bei diesen Werken lasse ich mein Unterbewusstsein voll arbeiten und lasse das Innere heraussprudeln. Es ist wie ein stiller Monolog mit mir oder generell mit Frauenthemen.

Sie machen auch Kunst für und auf Gebäuden – ist es eine besondere Herausforderung, Bauwerke und Kunst miteinander zu verbinden?

Ich versuche bei Gebäuden zu erkennen, was sie zu transportieren versuchen. Ich möchte das i-Tüpfelchen sein, damit es ein großes Ganzes wird. Ich möchte mich selber allerdings nicht herausheben. Die Gebäude kommen so zu neuem Leben.


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