Gerhard Eschelbeck: „Eines Tages purzelten Buchstaben über den Monitor“
PEUERBACH. Der Peuerbacher Gerhard Eschelbeck ist Oberösterreichs Digital-Pionier des Jahres. Der frühere Sicherheitschef von Google wurde beim „Digitalos“ in Linz für sein Lebenswerk in Sachen Computersicherheit ausgezeichnet. Im Tips-Interview erzählt er über die Geburt von Computerviren und zukünftige Herausforderungen in Sachen Computersicherheit.
Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?
Gerhard Eschlbeck: Technik hat mich immer interessiert, und meine Studienjahre an der Johannes Kepler Universität Linz waren durch die Einführung der ersten Personal-Computer geprägt. Eines Tages purzelten Buchstaben über den Monitor, Computer funktionierten nicht mehr - und niemand wusste warum. Computerviren waren geboren, die mich den Rest meines Lebens beschäftigen würden. Computersicherheit hat mich so gefunden, und war nicht nur ein neuer Forschungs- und Arbeitsbereich, sondern war auch mein Sprungbrett in die Unternehmer- und internationale Business Welt.
Was fasziniert Sie an Ihrem Job?
Meine Arbeit in Informationssicherheit ist so spannend und interessant wie am ersten Tag. Ich sehe meine Aufgabe in Computersicherheit nicht nur als Mission, sondern als absolute Notwendigkeit. Wir benutzen ein Smartphone, verwenden GPS im Auto, wir bezahlen mit mobilen Applikationen. Unsere Technologie umfasst sehr viele Bereiche des modernen Lebens und unsere Aufgabe ist es, diese Systeme zuverlässig und sicher zu machen.
Mit welchen Herausforderungen muss man in Zukunft rechnen?
Wir sind in einer Informationsrevolution und meiner Meinung noch am Anfang dieser Entwicklung. Machine Learning und Künstliche Intelligenz werden unser Leben weiter vereinfachen und die Arbeitswelt verändern. Wir sollten diese Entwicklung mit Respekt aber nicht Angst sehen, und diese Zukunft aktiv mitgestalten. Computersicherheit ist ein integraler Teil dieser Entwicklung. Selbstfahrende Autos erfordern die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen und wären ohne Computersicherheit undenkbar. Viele Unternehmen leiden jetzt schon unter Talentemangel. Eine Berufswahl in der IT stellt eine grosse Chance dar.
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