Topotheken: Die Digitalisierung der Vergangenheit
PUTZLEINSDORF. Geschichte greifbar machen und mittels Internet für alle verfügbar machen – das ist der Anspruch der Topotheken. In den Gemeinden Kollerschlag, Haslach, Neufelden, Oepping und St. Peter ist dieses Online-Archiv für alte Fotos bereits online gegangen. Kurz davor stehen Putzleinsdorf und einige andere Gemeinden.
Karl Neissl aus Putzleinsdorf ist interessiert an Geschichte, Fotografie und er ist ein Sammler: Mehr als 200.000 Fotos hat er auf seinem PC gespeichert und an die 650 alte Bilder in die Topothek-Internetseite der Gemeinde Putzleinsdorf bereits online gestellt. Am 5. September soll sie für alle verfügbar sein. Beim Weinfest in der Gemeinde soll auch die Topothek vorgestellt werden. Ein Grund, warum der pensionierte Polizist vermehrt beim Computer sitzt, Fotos einscannt und die Namen der darauf abgebildeten Leute dazuschreibt. „Das ist das Schwierigste daran“, sagt Neissl, der bereits im Alter von zehn Jahren begonnen hat, alte Ansichtskarten, Fotos und Dinge zu sammeln. Vor seinem Büro befindet sich ein Kasten, der voll ist mit Ordnern und an die Zeit vor dem Computerzeitalter erinnert. Kein Wunder also, dass er sich auch um die Topothek angenommen hat. Ein Job, der ihm viel Zeit abverlangt.
Recherche erfordert ZeitDenn: Viele Menschen, die auf den alten Fotos abgebildet sind, kennt keiner mehr so genau. „Da muss ich dann zu den Leuten fahren und nachfragen“, erzählt er weiter. Eine Arbeit, die er und die vielen weiteren Topothek-Verantwortlichen aus dem Bezirk aber gerne machen. „Damit nichts verloren geht“, ist das eigentliche Motto der Topotheken, die Bilder, Dokumente, Karten sowie Bild- und Tondokumente im Internet für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Damit sollen lokalhistorische Dokumente und Wissen der nachfolgenden Generation erhalten und mit modernen Mitteln aufbereitet werden. Auch die Fotos selbst müssen Neisslund seine Kollegen bearbeiten und von Kratzern entfernen. „Die beste Qualität haben eigentlich die Fotos aus den 1920er-Jahren“, sagt Neissl. „Das liegt an der Technik, die damals verwendet wurde.“
25.000 Bilder mit Geschichte35 Topotheken gab es mit Anfang des Jahres in ganz Österreich. Dabei kann man sich durch mehr als 25.000 Bilder stöbern und so die vergangenen Zeiten, die damaligen Leute und die Gegebenheiten in den jeweiligen Gemeinden kennenlernen. www.topothek.at
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