Gemeindebürger fordern mehr Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche
WIPPENHAM. Anlässlich des Weltfrauentages fordern die Teilnehmer eines Gottesdienstes in Wippenham Bischof Manfred Scheuer in einem offenen Brief auf, sich verstärkt für Gleichberechtigung einzusetzen. Konkret wollen sie mehr Frauen in diözesanen Leitungspositionen sowie die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern.

Die Wortgottesfeier, die unter dem Motto „Frau und Kirche“ stand, wurde von Elisabeth Weinberger und Toni Planitzer gestaltet. In einem Predigtgespräch thematisierten sie die Diskriminierung von Frauen innerhalb der Kirche und ein problematisches Frauenbild, das dazu führt, dass insbesondere junge Frauen der Kirche zunehmend den Rücken kehren.
In einem offenen Brief fordern die Wippenhamer den Bischof auf, sich aktiv in allen Gremien, in denen er vertreten ist, für eine größere Beteiligung von Frauen in Leitungspositionen sowie für die Zulassung von Frauen zu Weiheämtern einzusetzen. Dabei betonen sie, dass Frauen in ihrer Pfarre bereits in vielen Bereichen federführend tätig sind – ob als Pfarrgemeinderatsobfrau, im Seelsorgeteam oder in der Kinder- und Jugendpastoral. Ohne das Engagement der Frauen würde das kirchliche Leben vielerorts zum Erliegen kommen. „Würden die Frauen in unserer Pfarre schweigen und sich nicht mehr einbringen, stünde das Gemeindeleben vor dem Zusammenbruch“, heißt es in dem Brief.
Rund 50 Personen, darunter das Seelsorgeteam sowie nahezu alle Mitglieder des Pfarrgemeinderates, haben den offenen Brief unterzeichnet. Auch zahlreiche Gottesdienstbesucher sowie viele Online-Unterstützerinnen bekunden ihre Zustimmung. Nach dem Gottesdienst wurde auf dem Kirchenplatz auf den Weltfrauentag angestoßen, und rund 50 Personen nutzten die Gelegenheit, um die Thematik weiter zu diskutieren.
„Wir freuen uns sehr, wenn intensiver über die Stellung der Frau in der Kirche diskutiert wird und hoffen, dass sowohl die Zahl der Frauen in Leitungspositionen zunimmt als auch bald die Weihe von Frauen – in einem ersten Schritt insbesondere die Diakoninnen-Weihe – ermöglicht wird“, erklären Pfarrgemeinderatsobfrau Ernestine Lehrer und der Theologe Toni Planitzer.
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