Der Rieder Bahnhof soll von 2025 bis 2029 komplett umgebaut werden
RIED. Die Planung für den Umbau des Rieder Bahnhofs hat eine wichtige Hürde genommen. Bei der öffentlichen eisenbahnrechtlichen Verhandlung gab es keine Einwände. Wenn alles gut läuft, kann der Rieder Bahnhof in fünf Jahren fertig saniert und umgebaut sein.
Mit den Arbeiten, für die rund 100 Millionen Euro vorgesehen sind, soll im März 2025 begonnen werden. 2028 soll der Bahnhof für die Kunden betriebsbereit sein, Restarbeiten folgen 2029.
Generell soll sich die Neugestaltung an der Gestaltung der Bahnhöfe Neumarkt-Kallham und Braunau orientieren. Laut ÖBB soll der Umbau so erfolgen, dass der normale Zugbetrieb möglichst wenig beeinträchtigt wird. Dazu müsse auch nachts sowie an Wochenenden und Feiertagen gearbeitet werden.
Zwei Bahnsteige
Die Gleisanlagen und Bahnsteige werden komplett neu errichtet. Die bestehenden sowie die nicht mehr benötigten Gebäude und Anlagen für den Güterverkehr werden abgetragen.
Der neue Bahnhof soll über zwei „Inselbahnsteige“ mit Überdachung und jeweils zwei Gleisen verfügen. Diese werden durch eine Unterführung mit Stiegen und Personenliften erreichbar sein. Dazwischen werden zwei durchgehende Gleise für den Güter- beziehungsweise Verschubverkehr gebaut.
Die Bahnsteigkante wird wie in Neumarkt-Kallham 55 Zentimeter über dem Schienenniveau liegen, was das Einsteigen wesentlich erleichtert.
Das Bundesheer wird seine Panzer künftig auf einem eigenen Gleis innerhalb des Kasernengeländes verladen.
Zugang nach Wegleiten
Direkt neben dem neuen Aufnahmegebäude soll eine Personenunterführung mit Rampen errichtet werden, so dass auch der Stadtteil Wegleiten, der seit der plötzlichen Sperrung des Fußgängerübergangs im Sommer 2018 nur mit einem großen Umweg sicher erreichbar war, wieder leicht zugänglich ist. Im Süden (Wegleiten) ist diese Rampe eingehaust.
Neu gestaltet wird auch der Bahnhofvorplatz. Der Kreisverkehr bleibt, die Zu- und Abfahrt der Busse zum Busterminal wird aber an die andere Seite des Terminals (Roseggerstraße) verlegt.
Breitere Unterführung
Die Pläne sehen vor, dass die enge Unterführung der Eberschwanger Straße (B143) durch einen neu zu bauenden Viadukt ersetzt wird. Die Straße soll neu trassiert, um 75 Zentimeter abgesenkt und so weit verbreitert werden, dass daneben auch ein Rad- und Fußweg an der Ostseite (Wiesensteig) Platz hat. Die Verbreiterung an der Westseite dient vor allem der Verbesserung der Sichtachsen und damit der Verkehrssicherheit.
Während der Arbeiten wird die B143 voraussichtlich für dreieinhalb Monate komplett gesperrt werden müssen.
Kein Fahrkartenschalter
Der im Grunde einzige Kritikpunkt ist, dass das Projekt keinen Fahrkartenschalter, sondern nur noch Fahrkartenautomaten enthält. Das ist allerdings nicht Ried-spezifisch.
Ein Parkdeck auf dem angrenzenden Grundstück, wie es von der Rieder Politik gewünscht wird, ist in der Planung nicht enthalten. Für dieses Projekt seien die ÖBB und das Lagerhaus als Grundbesitzer zuständig.
Schienenersatzverkehr
Auf der Strecke Ried - Neumarkt soll es von April bis Oktober 2026 sowie in den Sommerferien 2017 und 2028 einen Schienenersatzverkehr geben.
Stadtrat Lukas Oberwagner (Grüne) begrüßt die Pläne und regt gleichzeitig an, dass das oberösterreichische S-Bahn-Netz bis ins Innviertel ausgebaut werden solle, um bessere Anschlüsse in den Zentralraum zu ermöglichen.
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