Neue „Bäderoffensive“: Rieder Freibad öffnet Mitte Mai und wird dank Kombiticket nicht ganz so teuer
RIED. Nachdem ein erster Plan zur Kostenreduzierung beim Rieder Freibad zu einem Sturm der Entrüstung in der Bevölkerung geführt hatte, ließ Bürgermeister Bernhard Zwielehner (ÖVP) von einer Expertengruppe ein neues Konzept ausarbeiten. Dieses zieht dem ersten Vorschlag die Giftzähne und bringt für die Kunden deutlich weniger Verschlechterungen.

Die De-facto-Verdoppelung mancher Preise ist vom Tisch (teurer wird es trotzdem), außerdem wird das Freibad schon ab 17. Mai, zwei Wochen früher als zuerst geplant, geöffnet. Als zentrale neue Elemente des Konzepts werden eine Kombi-Saisonkarte und eine „Bonusschwimmen-Option“ angeboten.
Bürgermeister Zwielehner und Vizebürgermeister Thomas Dim (FPÖ) wollen das neue Konzept in der kommenden Gemeinderatssitzung am 24. April präsentieren. Die Sparmaßnahmen sind eine Folge der Rieder Budgetsituation – die Stadt wird heuer erstmals in den Härteausgleich rutschen und muss daher zahlreiche, zum Teil sehr harte, Vorgaben des Landes erfüllen.
Kombi-Saisonkarten
Der „Trick“ dabei ist eine Verknüpfung mit dem Freizeitbad. Die personalisierte Kombi-Saisonkarte für beide Bäder kostet 119 Euro und gilt ab dem 1. Mai für das Freizeitbad und ab dem 17. Mai für das Freibad. Die Gültigkeitsdauer endet am 7. September, der geplanten Schließung des Freibades. Erfolgt diese wetterbedingt früher, gilt die Karte bis zum Enddatum fürs Freizeitbad.
Die Kombi-Familienkarte soll für eine Familie mit zwei Erwachsenen 200 Euro kosten, mit einem Erwachsenen 155 Euro. Erhältlich sind die Karten an der Tageskasse des Freizeitbades.
Es gibt auch noch Saisonkarten für das Freibad alleine. Da steigt der Preis auf 79 Euro (bisher 64,80), statt wie zuerst geplant 99 Euro. Die Familienkarten (bisher 96,80 Euro) werden 110 beziehungsweise 100 Euro kosten.
Die verbilligten Vorverkaufskarten wird es nicht mehr geben.
Sollte das Freibad im Laufe des Sommers wegen Schlechtwetter geschlossen sein, können Schwimmer jetzt ins Freizeitbad ausweichen, ohne eine neue Karte kaufen zu müssen.
Bonusschwimmen mit Chip
Neu im Angebot ist das „Bonusschwimmen“ für Erwachsene. Personen, die älter als 18 Jahre sind, können gegen einen Aufpreis das Freibad zwischen 9 und 20 Uhr unabhängig von den regulären Öffnungszeiten mit einem Chip betreten. Das gilt auch an Tagen, an denen das Bad wegen Schlechtwetter geschlossen ist.
Die Kosten für die Einrichtung des Chip-Systems inklusive Kamera werden mit 4.500 Euro angegeben. Badbesucher zahlen eine einmalige Pauschale von 30 Euro, ab dem zweiten Jahr, wenn sie bereits einen Chip gekauft haben, nur noch 15,50 Euro.
Personalkosten
Der Leiter des Freizeitbades Franz Murauer wird bis 15. April eine „Risikoanalyse“ erstellen. Basierend darauf wird der Personaleinsatz so angepasst, dass mindestens ein Mitarbeiter eingespart wird. Das soll zu einer Kostenreduktion von mindestens 10 Prozent führen.
„Nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich“
Bürgermeister Zwielehner sagt zu dem Konzept: „Diese Maßnahmen sollen langfristig dazu beitragen, die Bäderbetriebe nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten, während gleichzeitig den Bedürfnissen der Nutzer Rechnung getragen wird.“
Lob vom politischen Mitbewerber
Für dieses Konzept gibt es sogar Lob vom SPÖ-Vizebürgermeister Peter Stummer, der die Vorschläge als „gescheite Lösung“ bezeichnet. Gegen das ursprüngliche Konzept war die SPÖ in den traditionellen und sozialen Medien Sturm gelaufen und sah sich dabei an einer Seite mit einem großen Teil der Rieder Bevölkerung. Dass ÖVP und FPÖ ein neues Konzept erarbeiten ließen, führt Stummer auf diesen Protest zurück: „Widerstand lohnt sich.“
Er betont noch einmal, dass das Land nur vorgeschrieben habe, die Kostendeckung beim Freibad zu verbessern. Es habe aber keine konkreten Vorgaben gegeben, mit welchen Maßnahmen das erreicht werden solle. Somit seien die ursprünglichen Vorschläge, die im Stadtrat mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ beschlossen worden seien, weit übers Ziel hinausgeschossen.
Der Bürgermeister wirft der SPÖ vor, keinerlei Vorschläge gemacht zu haben.
Stummer: „Das neue Konzept ist zwar an uns vorbei ausgearbeitet worden, ist aber ein toller und kreativer Vorschlag. Ich danke den Experten und hoffe, dass derartige Probleme in Zukunft wieder gemeinsam gelöst werden.“
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