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Brauerei Ried investierte mehr als 10 Millionen Euro in neue Abfüllanlage

Walter Horn, 02.04.2025 21:28

RIED. Die Brauereigenossenschaft Ried hat im vorigen Jahr die größte Investition ihrer fast 120-jährigen Unternehmensgeschichte getätigt. Mit Kosten von 10,5 Millionen Euro baute sie die Festinventarhalle auf dem Firmengelände im Rieder Zentrum um und errichtete darin eine hochmoderne Abfüllanlage.

Die Geschäftsführer Christian Aigner und Josef Niklas (auch Braumeister) mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Willi Bauböck in der neuen Abfüllhalle (v. l.). (Foto: Tips / Horn)
  1 / 5   Die Geschäftsführer Christian Aigner und Josef Niklas (auch Braumeister) mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Willi Bauböck in der neuen Abfüllhalle (v. l.). (Foto: Tips / Horn)

Erste Planungen begannen noch vor der Pandemie. Die alte Flaschenabfüllanlage hatte schon 35 Jahre auf dem Buckel. Sie wurde zwar gewartet und repariert, aber es wurde auch immer schwerer, noch Ersatzteile zu bekommen, berichtet Geschäftsführer Christian Aigner: „Für manche Reparaturen mussten wir Leute holen, die schon seit fünf Jahren in Pension waren.“

Die Arbeiten in und an der alten Halle begannen im Jänner 2024. Der Boden wurde erneuert, es wurden kilometerlange Wasser- und Abwasserleitungen und Rohrverbindungen zur Produktionshalle gebaut. Die Montage der Abfüllanlage begann im September 2024, bereits am 11. November startete der Abfüllbetrieb. Mittlerweile müssen nur noch gelegentliche Feinabstimmungen vorgenommen werden.

Die Betriebs- und Ausfallsicherheit ist deutlich verbessert. Für Mitarbeiter und Anrainer konnte der Geräuschpegel während des Betriebs deutlich reduziert werden. Außerdem wird zur Reinigung der Flaschen rund 30 Prozent weniger Trinkwasser verbraucht.

Existenzfrage für die Brauerei

Mit der neuen Anlage sei die Brauerei, die 54 Mitarbeiter beschäftigt, für die nächsten 20 bis 25 Jahre abgesichert. Aigner: „Die Investition war eine Existenzfrage für die Brauerei.“

Die neue Abfüllanlage kann, je nach Sorte, bis zu 18.000 Flaschen pro Stunde füllen. Sie ist für die verschiedensten Gebindeformen (die neue 0,3-Liter-Mehrwegflasche aus gehärtetem Leichtglas, Bügelverschlussflaschen, Limo-Flaschen, sowie verschiedene Lohnabfüllungen) geeignet und kann mehrere verschiedene Getränke pro Tag abfüllen.

Zukunftsfit

Geschäftsführer und Braumeister Josef Niklas erläutert: „Für uns war klar, dass wir eine Anlage für Bügelflaschen brauchen. Die Rieder Brauerei ist die einzige Privatbrauerei in Österreich, die Bügelverschlussflaschen abfüllen kann. Jetzt sind wir bei der Abfüllung zukunftsfit und können noch flexibler und rascher auf Kundenbedürfnisse eingehen.“

Christian Aigner: „Diese Vielfalt ist eine Absicherung für die Zukunft. Für Brauereien mit nur einem Bier wird es eng.“

Abgefüllt wird überwiegend Bier. Der Anteil der Limonaden (wieder unter dem alten Namen RiLi) liegt zwischen zehn und 15 Prozent, „Tendenz steigend“, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Willi Bauböck sagt.

Die größten Zuwachsraten gibt es beim alkoholfreien Bier, das aber trotzdem noch weniger als zehn Prozent des gesamten Bierausstoßes ausmache. Immer wichtiger wird der Geschäftszweig der Lohnabfüllungen, in dem die Brauerei seit vielen Jahren erfolgreich als Dienstleister tätig ist.

Willi Bauböck: „Mit der neuen Anlage können wir unsere Qualität besser sichern. Durch den etwas geringeren Sauerstoffgehalt schmeckt unser Bier jetzt noch besser.“ Josef Niklas: „Wenn es uns selber schmeckt, können wir es mit gutem Gewissen verkaufen.“

Tag der offenen Tür

Die neue Anlage kann am 26. April bei einem Tag der offenen Tür besichtigt werden. Von 10 bis 14 Uhr können die Besucher den Abfüllbetrieb für Bügel-Flaschen bestaunen.


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