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Hochkarätiges Symposium machte Kinderwunsch, Schwangerschaft und Ethik zum Thema

Petra Hanner, 30.09.2019 18:25

AIGEN-SCHLÄGL. Über das Kinderkriegen in der modernen Gesellschaft, medizinische Entwicklungen und ethische Fragen diskutierten Experten unter dem Titel „Vom Kinderwunsch zum Wunschkind“ auf Einladung des Klinikums Rohrbach.

Foto: oög
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Zahlreiche Ärzte, Hebammen sowie pflege- und ethikinteressierte Gäste folgten der Einladung des Ärztlichen Direktors Primar Peter Stumpner anlässlich seiner Berufsjubiläen 25 Jahre Leiter der gynäkologischen Abteilung und 35 Jahre Mediziner. In dieser Zeit wurden in allen Bereichen der Gynäkologie und Geburtshilfe bedeutende medizinische Entwicklungen vorangetrieben. Revolutionäre Veränderungen gab es im Bereich Kinderwunsch und Schwangerenbetreuung.

Die Grenzen der Ethik

Bereits vor und während der Schwangerschaft wird nach Fehlbildungen und Krankheiten des Kindes gesucht. „Dabei stößt man sehr oft an ethische Grenzen, wenn es darum geht, kranke Kinder oder Kinder mit Fehlbildungen zu selektionieren“, informierte Stumpner und fordert klare gesetzliche Regelungen. Heute erlauben die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik werdenden Müttern nach auffälligen Untersuchungsergebnissen selbstbestimmt Entscheidungen über ihr ungeborenes Kind zu treffen. Das sei für schwangere Frauen oft äußerst schwierig, wie Primar Gottfried Hasenöhrl vom Klinikum Braunau berichtete. Mittels Pränataldiagnostik kann aber auch gewährleistet werden, dass Kinder möglichst früh richtig behandelt werden.

Paradoxe Rechtslage

Gernot Tews, österreichischer Pionier auf dem Gebiet der künstlichen Befruchtung, zeigte die derzeitige Rechtslage anhand eines paradoxen Beispiels auf: Während es erlaubt ist, einem 94-jährigen Mann per Samenspende zur Vaterschaft zu verhelfen, ist die Eizellenspende an eine 46-jährige Frau verboten. Auch alleinstehenden Frauen mit Kinderwunsch darf nicht mittels künstlicher Befruchtung geholfen werden.Reinhold Mitterlehner berichtete über die Gesetzesnovelle zum Fortpflanzungsmedizingesetz und entsprechende Hintergründe.

Außerdem informierten die Experten über gesundheitliche Folgen bei Kindern, die künstlich gezeugt wurden, aber auch darüber, wie die erste Bindung zwischen Mutter und Kind das spätere Leben beeinflusst. Eine Moraltheologin stellte ihre Sicht auf die Reproduktionsmedizin dar.


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