Küchenchef im Luxusresort: Ein Leben zwischen Küche und Sonne
ST. STEFAN-AFIESL/FLORIDA. Peter Annewanter ist ein Wirtshausbua wie er im Buche steht. Doch vom heimatlichen St. Stefan-Afiesl hat es ihn mittlerweile auf die andere Seite der Welt verschlagen. Mit seinen 45 Jahren hat er als Küchenchef weltweit Erfahrungen gesammelt und leitet heute zwei exquisite Restaurants in einem der ältesten und bekanntesten Resorts der USA, „The Boca Raton“ in Florida.
Nach vielen Stationen im In- und Ausland sowie im Mühlviertel startete er vor drei Jahren seine Karriere in Florida. Dass er in einem derart exklusiven Umfeld Fuß fassen konnte, war dennoch Zufall: „Ich war auf mehreren Plattformen auf Jobsuche. Wie das Hotel auf mich aufmerksam wurde, weiß ich leider nicht. Ich wurde angerufen, ob ich zum Vorstellen kommen möchte, der Rest ist Geschichte.“
Nun ist er seit fast drei Jahren als Executive Chef angestellt und betreut zwei Restaurants im Resort. Das MB Supperclub erinnert an die traditionellen Speakeasy-Bars und Supperclubs mit Klassikern wie Filet Wellington. Das zweite Restaurant, Flybridge, bietet Fine Dining auf höchstem Niveau. „Wir wollen einen schönen Abend verkaufen und nicht nur Essen auf den Tisch stellen“, betont der Küchenchef.
Teams, so bunt wie die Welt
Die Arbeit in den USA bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. „Meine Teams bestehen aus vielen Nationen und Kulturkreisen“, erklärt Peter Annewanter. „Es ist nicht immer einfach, alles so zu kommunizieren, dass die Qualität beim Gast ankommt, aber im Großen und Ganzen klappt das. Es ist natürlich ein Lernprozess.“
Die Hauptsaison des Resorts erstreckt sich von November bis Mai, während der Sommer ruhiger ist, geprägt von hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen. Sein Arbeitstag beginnt früh, meist mit einer Runde Laufen und Schwimmen im Pool. „Ich checke meine E-Mails und gehe um 11 Uhr zur Arbeit“, erzählt er. Dort bereitet er alles vor, bespricht sich mit den Restaurantmanagern, kocht natürlich dort, wo er benötigt wird, springt ein, hat Meetings, schreibt Dienstpläne und Bestellungen. Der Abendservice startet um 17.30 Uhr in beiden Restaurants, und er pendelt zwischen den Lokalen hin und her, um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft. Sein Tag endet oft erst um 23.30 Uhr.
Der Küchenchef genießt die tägliche Sonne und die Nähe zum Meer – er lebt nur zehn Minuten mit dem Fahrrad vom Hotel entfernt. Nur die heimatlichen Berge fehlen ihm schon manchmal, weshalb er mehrere Mal pro Jahr wieder nach Österreich zurückkehrt.
Eine globale Perspektive
„Das Schöne an der Gastronomie ist, dass man überall auf der Welt arbeiten kann“, ist sich Peter bewusst und betont, dass der Ausbildungsstand in Österreich zu den besten der Welt gehört. „Dadurch sind Österreicher sehr gefragt, da sie richtige Profis sind. Mann muss sich vorstellen, dass es in den USA keine Lehre gibt und die Ausbildung zum Koch mit viel Geld verbunden ist. Österreicher können sich glücklich schätzen, ein solch gutes System zu haben. Ich kenne natürlich die Situation in Österreich und weiß, dass Fachkräfte fehlen. Aber die Amerikaner wären begeistert, so ein System zu haben!“
Blick in die Zukunft
Wie lange er in den USA bleiben wird, weiß er noch nicht. Seine Green Card gilt noch sieben Jahre, doch irgendwann wird es auch für ihn Zeit, wieder nach Österreich zurückzukehren. „Ich bin schließlich doch immer noch ein Mühlviertla Bua“, sagt er selbstbewusst.
Verstärkung gesucht
Aktuell sucht Peter Annewanter nach neuen Mitarbeitern in seinen Küchen- und Serviceteams. Was man denn so als Bewerber mitbringen soll? „Für mi a Lewakassemmel! Die fehlt hier“, scherzt er. Daneben schaden Englischkenntnisse, Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen nicht.
Ein Arbeitsvisum wird im Rahmen eines H2B Programmes zur Verfügung gestellt. Der Flug wird bezahlt, die Unterkunft zur Hälfte, jeden Tag fahren Shuttles von der Unterkunft zum Resort und Kleidung wird zur Verfügung gestellt. Die Bezahlung ist gut und wird alle zwei Wochen überwiesen.
Bewerbungen und Infos: PAnnewanter@thebocaraton.com
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