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Historische Rückblicke und Einblicke in die Grenzregion um Kollerschlag

Petra Hanner, 18.03.2025 06:00

KOLLERSCHLAG. Die drei Gedenkjahre 1945, 1955 und 1995 nahmen Bezirksheimatverein, Kulturverein und Topothek Kollerschlag zum Anlass, bei einem Topotheknachmittag zurück in die Vergangenheit zu blicken.

130 Interessierte verfolgten den Topotheknachmittag. (Foto: Josef Saxinger)
130 Interessierte verfolgten den Topotheknachmittag. (Foto: Josef Saxinger)

Das Interesse an der Veranstaltung war groß. Franz Saxinger, ein versierter Zeitgeschichtler sowie Historiker auf Lokal- und Regionalebene, und Topothekar Ignaz Märzinger versetzten die Gäste mit vielen Fotos und Videos aus diesen Zeiten ins Staunen. Zahlreiche Interessierte aus dem Bezirk und dem benachbarten Bayern kamen nach Kollerschlag.

Drei wichtige Jahre

In den ersten Maitagen 1945 wurde im Oberen Mühlviertel Weltgeschichte geschrieben. Die Amerikaner rangen die Nazis nieder und entlang der Grenze zwischen Bayern und dem Mühlviertel kam es zu erbitterten Kämpfen, die noch viele Menschenleben forderten. Laut einem Protokoll der Amis überschritten schon am 26. April 1945 in Lackenhäuser Panzer die österreichische Grenze. Das war vor 80 Jahren.

Zehn Jahre später, also 1955, verließen die letzten russischen Soldaten das Mühlviertel. In diesen Jahren litt die Bevölkerung unter dem Joch der Besatzer. Es kam laufend zu Diebstählen, Vergewaltigungen und auch Morden. Dennoch passten sich die Soldaten mit der Zeit an unsere Kultur an. Sie spielten, anfangs noch mit den Panzerstiefeln, Fußball gegen die einheimische Jugend, besuchten Bälle und mancher Russe war auch kinderfreundlich.

1995 schließlich, kam Österreich zur Europäischen Union. In diesen 30 Jahren passierte viel - unter anderem war die Staatsgrenze im Mühlviertel Schauplatz einer Fluchtbewegung, wenn man an die vielen Syrer, denen sich auch Afghanen und Iraker anschlossen, denkt, die vor dem Krieg in ihrer Heimat flüchteten. Alle wollten zur „Mama Merkel“ nach Deutschland. Kollerschlag entwickelte sich zum Hotspot dieser Menschenmassen. 


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