Einfacherer Weg zum 30er-Tempolimit findet Zustimmung im Bezirk Rohrbach
BEZIRK ROHRBACH/OÖ. Bislang war der Weg zum 30er-Tempolimit für Gemeinden recht hürdenreich. Eine Reform der Straßenverkehrsordnung soll diesen nun ebnen. Schon im Vorfeld haben sich auch einige Gemeinden aus dem Bezirk dafür ausgesprochen.
![Tempo 30 bringt mehr Sicherheit und Lebensqualität. (Foto: Gina Sanders - stock.adobe.com)](https://images.tips.at/cache/image/thumbcrop/news/467715/632494/736x446x0/1705653436.5013-einfacherer-weg-zum-30er-tempolimit-findet-zustimmung-im-bezirk-rohrbach-a9Fd1Q.jpg?98554805)
Die Bundesregierung hat eine Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) in Begutachtung geschickt. Den Beschluss vorausgesetzt, können Gemeinden und Städte dann 30er-Zonen in Bereichen mit besonderem Schutzbedürfnis, wie Schulen, Kindergärten, Freizeiteinrichtungen, Spielplätzen, Krankenhäuser oder Altenheimen, leichter umsetzen und auch unkomplizierter überwachen. „Geringeres Tempo bedeutet mehr Sicherheit und mehr Lebensqualität für die Menschen vor Ort. Es führt zu weniger Verkehrstoten, verursacht weniger klimaschädliche Emissionen und spart durch den geringeren Treibstoffverbrauch auch Geld“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Breite Befürwortung
Für die Reform haben sich parteiübergreifend mehr als 280 Gemeinden und Städte in Österreich sowie Organisationen eingesetzt. Im Bezirk waren das Hofkirchen, Oepping und St. Stefan-Afiesl. Hier wurde die Forderung nach Tempo 30 sogar mit einem Gemeinderatsbeschluss bekräftigt. Die Landesstraße, die mitten durch das Ortszentrum führt, verläuft in einer langgezogenen, uneinsichtigen Kurve. Wegen der bisherigen Bestimmungen war es aber nicht möglich, dort einen Schutzweg einzurichten. „Wer zu Fuß zum Sportplatz, zum Feuerwehrdepot oder Musikproberaum gelangen möchte, muss die Landesstraße unweigerlich queren und das ist unter den derzeitigen Bedingungen mitunter eine gefährliche Sache. Dank der Vereinfachung der Vorgaben wollen wir nun erreichen, dass unser Ortszentrum zur Tempo 30-Zone wird“, sagt Bürgermeister Alfred Mayr. Auch vor dem Bildungshaus mitVolksschule und Kindergarten wünscht er sich das Tempolimit.
Ein Segen für die Bezirkshauptstadt
Auch die Radlobby Oberes Mühlviertel, die sich für die Anliegen der Radfahrenden und zu Fuß-Gehenden in der Bezirkshauptstadt einsetzt, begrüßt die Novelle, deren Inkrafttreten für Sommer 2024 geplant ist. „Es wäre ein Segen für alle in Rohrbach-Berg, die sich Sicherheit im Verkehr für ihre Kinder, für sich selbst, für Ältere wünschen. Oder die gerne Rad fahren würden, sich aber unter den derzeitigen Bedingungen nicht trauen. Alles was es braucht, ist die Bereitschaft, eine schlechte Angewohnheit zu ändern“, heißt es von der Gruppe. Tempo 30 im Ortsgebiet könne den Verkehr für alle deutlich sicherer machen, gesunde Arbeits-, Schul- und Alltagswege schaffen, krankmachenden Verkehrslärm, Abgase und Feinstaub reduzieren und die Innenstadt und Ortskerne (wieder) beleben.
Das funktioniert in Graz seit 1992, in Helsinki seit 2018, in Paris und Brüssel seit 2021, und seit 2020 ist in den Niederlanden und in Spanien Tempo 30 innerorts Regelgeschwindigkeit, macht die Radlobby aufmerksam.
Ein generelles 30er-Tempolimit in Städten und Ortsgebieten kommt jedoch bei der Bevölkerung nicht so gut an, wie eine Umfrage von AutoScout24 zeigt. Nur 19 Prozent der Österreicher sprechen sich dafür aus, der Rest ist der Meinung, dass Tempo 50 km/h in bewohnten Gebieten weitgehend eine gute Geschwindigkeit ist und eine schnelle Reaktion erlaubt.
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