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Federführung in Rosenau abgegeben: Nach 25 Jahren geht Peter Auerbach in Pension

Susanne Winter, MA, 17.12.2019 13:02

ROSENAU AM HENGSTPASS. Der Rosenauer Bürgermeister Peter Auerbach (SPÖ) legt sein Amt mit Ende des Jahres zurück. Bevor er sich in die Pension verabschiedet, sprach der 63-Jährige mit Tips über die vergangenen 25 Jahre als Bürgermeister, die für ihn nicht immer einfach, aber trotzdem schön waren.

Bürgermeister Peter Auerbach legt sein Amt zurück. Foto: Winter
Bürgermeister Peter Auerbach legt sein Amt zurück. Foto: Winter

Tips: Welcher beruflichen Tätigkeit gingen Sie neben dem Bürgermeisteramt nach?

Peter Auerbach: Ich war von 1995 bis 1998 in der Firma Rohol angestellt und anschließend bis 2018 Außendienstmitarbeiter bei der Wiener Städtischen Versicherung. Das ließ sich zeitlich besser mit der Arbeit für die Gemeinde vereinbaren.

Tips: Warum haben Sie sich vor 25 Jahren für das Amt des Bürgermeisters entschieden?

Auerbach: Eigentlich wollte ich nie Bürgermeister werden. Ich bin 1985 als Ersatzmitglied in den Gemeinderat gekommen. Zu dieser Zeit war ich Betriebsratsvorsitzender der Firma Rohol und Feuerwehrkommandant – da lagen auch meine Schwerpunkte. Doch mein Vorgänger, Fritz Oswald, hat nicht locker gelassen. Es hat mich immer interessiert, etwas für die Öffentlichkeit zu tun. Rosenau war eine Gemeinde, die ein bisschen verwildert und verwachsen war. Ich wollte etwas verändern. Und wenn ich jetzt zurückblicke, ist mir das auch gelungen.

Tips: Was waren die Höhepunkte Ihrer Zeit als Bürgermeister?

Auerbach: Das waren viele – der Neubau des Feuerwehrhauses und des Bauhofs, die Fertigstellung des Kanals, der Wasserversorgung und der Güterwege, die Generalsanierung der Kirche und die Gestaltung des Vorplatzes. Wir haben die Gehsteige saniert und ausgebaut, Straßenbeleuchtung erneuert, die Schule saniert und das Gemeindeamt umgebaut – um nur einige Dinge zu nennen. Es gab viele schöne Momente.

Tips: Was war Ihnen besonders wichtig?

Auerbach: Eine gute Zusammenarbeit im Gemeinderat. Wir haben uns über Parteigrenzen hinweg gut verstanden. Das war mitunter auch ein Erfolgsrezept.

Tips: Was hat Ihnen an der Tätigkeit als Bürgermeister besonders gefallen?

Auerbach: Ich habe immer gerne mit Menschen gearbeitet. Ich stamme aus einer Familie mit zehn Geschwistern. Wir sind alle in Rosenau geboren und sehr bescheiden aufgewachsen. Es war mir immer wichtig, den Menschen zu helfen, egal zu welcher Partei sie gehörten. Die Leute sind mit ihren Problemen zu mir gekommen. Natürlich kann man nicht alle lösen. Man muss auch oft sehr einfallsreich sein, um Lösungen zu finden. Als Bürgermeister bist du nicht nur ein Mädchen für alles, sondern auch ein Bittsteller. Um für die Gemeinde Positives zu erreichen, braucht man Geld. Da war ich auch oft lästig. Ich bin ein Mensch, der – wenn er etwas anpackt – auch dran bleibt.

Tips: Was waren oder sind die Herausforderungen in der Gemeindepolitik?

Auerbach: Mit der Gemeindefinanzierung NEU ist es finanziell schwieriger geworden, die Wünsche der Bevölkerung zu verwirklichen. Herausfordernd ist es, mit den wenigen Mitteln, die wir zur Verfügung haben, auch wirklich diese Dinge zu erreichen und umzusetzen.

Tips: Als Ihre Nachfolgerin soll Vizebürgermeisterin Maria Benedetter im Gemeinderat gewählt werden. Was raten Sie ihr?

Auerbach: Ich habe ihr zu einer geraden Linie geraten, von der sie nicht abweichen soll. Die Arbeit ist mehr und schwieriger geworden. Leider haben wir auch mit anonymen Anzeigen zu kämpfen. Wir konnten aber immer nachweisen, dass wir gesetzeskonform gehandelt haben. Deshalb ist es wichtig, sich genau an die Gesetze zu halten, nichts zu versprechen und alles zu dokumentieren.

Tips: Was ist das erste größere Projekt für Ihre Nachfolgerin?

Auerbach: Der Zubau eines Turnsaals bei der Volksschule, um wieder einen Saal für Veranstaltungen zu bekommen. Dieser ist auch schon vom Land genehmigt.

Tips: Was haben Sie sich für die Pension vorgenommen?

Auerbach: Ich bin natürlich noch für die Gemeinde da, wenn sie mich braucht und lasse sie nicht im Stich. Privat habe ich mit meiner Frau schon Urlaubspläne. Zudem werde ich E-Bike und Ski fahren und wandern gehen. Ich bin Obmann-Stellvertreter des Pensionistenverbandes und es kam schon der Wunsch, dass ich Obmann werde. Doch ich will nicht mehr vorne stehen und Entscheidungen treffen. Ich bin aber gerne dabei und unterstütze sie weiterhin.

Tips: Wehmut oder Vorfreude – mit welchem Gefühl gehen Sie?

Auerbach: Mir ist noch nicht viel Zeit geblieben, um darüber nachzudenken. Es wird ungewohnt sein, aber nicht schmerzvoll. Ich freue mich darauf und hoffe, dass ich es genießen kann.


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