Rotes Kreuz: Am Heiligen Abend für Menschen in Not im Einsatz
SCHÄRDING/RIEDAU. Wenn am 24. Dezember die Menschen Zuhause gemeinsam den Heiligen Abend feiern, stehen sie bereit, um Menschen in Not zu helfen: die ehrenamtlich arbeitenden Sanitäter des Roten Kreuzes. Sowohl die Brüder Michael und Lukas Desch aus Riedau als auch das Paar Victoria Maier und Markus Fleckl aus Schärding verrichten heuer am Heiligen Abend Dienst beim Roten Kreuz.
„Der Dienst am Menschen kennt weder Tag noch Uhrzeit und es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, auch an Heiligabend für unsere Nächsten da zu sein. Außerdem werden dadurch unsere Zivildiener und beruflichen Sanitäter freigespielt, um Weihnachten im Kreise ihrer Familie feiern zu können“, erklären Michael und Lukas Desch, warum sie am 24. Dezember für das Rote Kreuz im Einsatz sind.
Geschwisterdienst an Weihnachten
In der Rotkreuz-Ortsstelle Riedau wird es schon länger so gemacht, dass an Weihnachten zwei Geschwister Dienst machen, die nicht weit von der Dienststelle entfernt wohnen. „Dadurch kann man den Dienst sozusagen von daheim aus machen“, so die Desch-Brüder. Der Dienst am Heiligen Abend läuft für die beiden folgendermaßen ab: Dienstbeginn ist um 18 Uhr: Die zwei kommen zur Dienststelle und überprüfen, ob Hygiene, Material und Geräte am Rettungsauto passen. Danach fahren sie mit dem Rettungsauto nach Hause, wo sie mit den Eltern essen und Weihnachten feiern. Wenn diese dann am späteren Abend in die Kirche gehen, fahren Lukas und Michael wieder zur Dienststelle zurück und versuchen dort etwas Schlaf zu bekommen, bis der Tagdienst die beiden wieder ablöst.
Einsätze am Weihnachtsabend
„Dieser Plan funktioniert leider in der Praxis nicht so gut, da uns meistens irgendwann Einsätze dazwischenkommen. Voriges Jahr haben wir die ersten beiden Einsätze gleich nach Dienstbeginn gehabt, sodass unsere Eltern mit dem Essen auf uns warten mussten. Danach haben wir aber zwei bis drei Stunden ohne Einsätze gehabt, in denen wir uns stärken konnten und unsere Geschenke austauschten“, erzählt Michael Desch. In den letzten Jahren mussten die zwei Sanitäter im Weihnachtsnachtdienst im Durchschnitt drei bis vier Mal zu Einsätzen fahren, die von medizinischer Seite her so sind wie an jedem anderen Tag auch. „Für die Patienten beziehungsweise deren Angehörige ist es an Weihnachten jedoch nochmal eine ganz besondere Ausnahmesituation“, sind die zwei Riedauer überzeugt.
Dienst ist wie ein Ritual am Heiligen Abend
Für Victoria Maier und Markus Fleckl ist es mittlerweile ein Ritual geworden, am Heiligen Abend Dienst zu haben. „Wir machen das bereits seit einigen Jahren. Mit der Familie feiern wir immer an den darauf folgenden Weihnachtsfeiertagen“, erklärt Victoria Maier.
Kleines Weihnachtsfest auf der Dienststelle
Aber auch auf der Dienststelle wird ein kleines Weihnachtsfest gefeiert. Schärdings Ortsstellenleiter Wolfgang Wagner besucht die Sanitäter immer abends mit Keksen und kleinen Geschenken. Wenn keine Einsätze anstehen, werden die Kerzen am Weihnachtsbaum und Adventkranz angezündet. Im Vorjahr hat ein Mitarbeiter ein paar Weihnachtslieder auf seinem Flügelhorn angestimmt. Im Laufe des Abends schauen hin und wieder einige Freunde auf der Dienststelle vorbei. „Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis, wenn wir einen älteren Menschen vom Krankenhaus nach Hause bringen dürfen und dieser dann den Heiligen Abend mit seiner Familie feiern kann“, erzählen Victoria und Markus vom Weihnachtsdienst.
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