Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Annabel Schasching aus St. Aegidi kickt in einer der besten Ligen der Welt

Omer Tarabic, 06.11.2023 12:31

ST. AEGIDI. Annabel Schasching aus St. Aegidi gehört zu den besten Fußballerinnen des Landes. Aktuell spielt die Mittelfeldspielerin beim deutschen Bundesligisten SC Freiburg sowie für die österreichische Nationalmannschaft. In der Saison 2021/2022 wurde sie Torschützenkönigin der österreichischen Frauen-Bundesliga und zur Spielerin der Saison gewählt.

WIENER NEUSTADT,AUSTRIA,07.APR.23 - WOMEN SOCCER - OEFB international test match, Austria vs Belgium. Image shows Janice Cayman (BEL) and Annabel Schasching (AUT). Photo: GEPA pictures/ Johannes Friedl (Foto: GEPA pictures)

Annabel Schasching hat die Liebe und das Talent zum Fußball quasi in die Wiege gelegt bekommen. Ihr Vater Christian, selbst langjähriger Kicker in St. Aegidi, nahm sie bereits als Kleinkind mit zu seinen Spielen. Auch wurde fast täglich im Garten gekickt. Mit fünf Jahren begann sie aktiv im Verein zu spielen. Ihr erster Trainer: Vater Christian. Eine nicht immer einfache Kombination. „Ich hatte schon das Gefühl, dass er mehr von mir verlangte als von den anderen Spielern. Ich fand das nicht immer fair. Dies hat ab und zu auch zu einer schlechten Stimmung daheim geführt. Mama war immer die Leidtragende. Im Nachhinein betrachtet hat Papa aber alles richtig gemacht“, so Schasching mit einem Lächeln.

Kicken mit Jungs

Dass sie als Mädchen in der Männerdomäne Fußball schnell Fuß fassen und den Burschen Paroli bieten konnte, war für ihren Vater keine Überraschung. „Sie war sehr flink und technisch extrem begabt. Sie ging auch keinem Zweikampf aus dem Weg.“

Auch Annabel hat das Spielen mit den Jungs stets Freude bereitet, blöde Sprüche gab es selten. „Sie haben mich akzeptiert. Wahrscheinlich auch, weil ich so gut war“, meint Schasching, die mit 14 in das Leistungszentrum nach St. Pölten wechselte. Eine große Umstellung. Weit weg vom gewohnten Umfeld, Heimweh war anfangs keine Seltenheit. „Aber ich hatte die Entscheidung getroffen und wollte es durchziehen“, sagt Schasching.

Spielerin der Saison

Nach St. Pölten folgte der Wechsel zum Ligakonkurrenten Sturm Graz. „Ich bekam in St. Pölten nicht die erhoffte Einsatzzeit. Deswegen der Wechsel.“ Eine goldrichtige Entscheidung, denn in der Steiermark entwickelte sich die 21-Jährige zur Stammkraft, wurde Kapitänin, holte sich in der Saison 2021/2022 mit 15 Treffern die Torjägerkanone, wurde zur Spielerin der Saison gewählt und schaffte den Sprung in das Nationalteam.

Wechsel nach Freiburg

„Die Zeit in Graz war einzigartig. Ich habe sehr viel erreicht, habe mich sowohl sportlich als auch als Persönlichkeit extrem weiterentwickelt“, sagt Schasching, die im Winter diesen Jahres den Sprung nach Deutschland, in eine der besten Frauenligen der Welt wagte. Ein großer Schritt, wie die Innviertlerin berichtet. „Das Tempo ist viel höher als in Österreich. Zudem spielen in jeder Mannschaft absolute Top-Spielerinnen. Man ist stets gefordert. Nicht nur im Spiel, sonder auch in jedem Training. Die Dichte an Spielerinnen ist extrem.“ Trainiert wird sechs bis sieben Mal pro Woche, unter Profibedingungen. Größer als in Österreich ist in Deutschland auch das Zuschauerinteresse. Während in Österreich die Mädls meist vor 200-300 Fans spielen, kommen in Freiburg im Schnitt rund 2.500 Zuschauer zu den Bundesliga-Heimspielen. Beim Cup-Finale im Frühjahr in Köln gegen Wolfsburg waren es sogar 40.000. „Während des Spiels konnte ich das ganz gut ausblenden. Erst nach dem Schlusspfiff wurde mir bewusst, wie viele Menschen zugeschaut haben.“

Champions League

Obwohl erst 21 Jahre alt, hat Schasching schon viel erreicht. Dennoch hat sie in ihrer Laufbahn noch viel vor. Das große Ziel lautet Champions League spielen. Der Traum eines jeden Fußballers und jeder Fußballerin. „Das ist mein großes Ziel. Ich will mich auf Vereinsebene mit den Besten messen“, sagt Schasching. Das Können dazu hat sie!


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden