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"Fliegende Säge" im Bezirk Scheibbs

Online Redaktion, 04.04.2019 13:51

Nach den Rekord-Schneemassen des vergangenen Winters wird nun das zerstörerische Ausmaß der weißen Pracht auf die Natur sichtbar. Um drohende Stromausfälle durch kaputte Bäume und lose Äste auf den Leitungen zu verhindern, hat sich das „Netz Niederösterreich“ (Tochter-Unternehmen von EVN) eine sehr spektakuläre Maßnahme einfallen lassen.  

Foto: Daniela Matejschek
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„Erst vor einigen Wochen haben wir erfahren müssen, welche Kraft von riesigen Schneemassen ausgehen kann“, so Sprecher Stefan Zach. „Durch das Freischneiden unserer Leitungen möchten wir Stromausfälle minimieren.“

Säge auf Hubschrauber 

Um eine Stromleitung von wuchernden Baumästen freizulegen, kommt derzeit ein Sägesystem zum Einsatz, das von einem Helikopter aus bedient wird. Sägesystem und Motor sind bis zu 60 Meter unter dem Helikopter an einer Stange befestigt. „In erster Linie brauchen wir den Helikopter in steilem, unwegsamem Gelände. Also überall dort, wo es nicht nur sehr zeit- und kostenintensiv wäre, die Trassen von Hand freizuschneiden, sondern auch gefährlich“, erklärt Zach.

Aus der Distanz könnte man meinen, die Säge hänge an einem Seil. Doch in Wahrheit handelt es sich um ca. 8 Meter lange Alurohre, im Fachjargon „Sling“ genannt, die zusammengeschraubt sind. Dank dieses Systems kann einerseits die Arbeitslänge variabel auf bis maximal 60 Meter eingestellt werden, andererseits kann die 6 m lange Säge viel ruhiger geführt werden, auch bei windigen Verhältnissen. Im Inneren des Rohres befinden sich ein Steuerkabel, über das sich die Säge aus dem Cockpit bedienen lässt, sowie ein Drahtseil, das bei einem allfälligen Rohrbruch die Säge halten würde.

Effiziente Schnitt-Arbeiten

Diese Methode ist schnell und günstig. „Im Durchschnitt entastet die Helikopter-Säge, sie hat eine Schnittfläche von 6 Meter, in einer Stunde den Baumbestand auf einer Länge von zirka 500 Meter. Ein weiterer, entscheidender Vorteil des Freischneidens per Helikopter ist außerdem die minimale Abschaltzeit des Leitungsnetzes“, so Zach.

Nach einem Schnitt bedürfen die Trassen für fünf bis zehn Jahre keiner weiteren Ausholzung. Insgesamt ist der Helikopter heuer auf einer Trassenlänge von rund 12 Kilometern im Einsatz.

Für den Transport und die Verteilung von Strom verfügt Netz NÖ in Niederösterreich über ein modernes Leitungsnetz mit einer Gesamtlänge von rund 53.100 km Mittel- und Niederspannungsleitungen und ca. 1.406 km 110 kV Leitungen. Netz NÖ versorgt damit im Stromnetz rund 830.000 Kundenanlagen.


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